Rüdiger Sagel: Bewerbung als Landesgeschäftsführer

Liebe Genossinnen und Genossen, Freundinnen und Freunde,

auch weiterhin möchte ich mich motiviert und tatkräftig für eine starke LINKE einsetzen, die als echte Alternative zu allen anderen, insbesondere neoliberalen, Parteien in Deutschland steht.

Deswegen habe ich die Grünen verlassen, bin im Jahr 2007 in DIE LINKE. eingetreten, und habe mich in der Partei auch in den letzten Jahren auf unterschiedliche Art und Weise betätigt. Als Landesgeschäftsführer würde ich dies jetzt gern fortsetzen.

Für mich gehören außerparlamentarisches Handeln und parlamentarische Initiativen zusammen und können sich positiv ergänzen. Dies hat meine Arbeit, zunächst als fraktionsloser Abgeordneter und dann mit unserer Elf im Landtag NRW bestimmt. Vom auf beachtliche öffentliche Aufmerksamkeit gestoßenen "Anti-Hartz-Hearing" unter der Rhein-Kniebrücke bis hin zu Anträgen im Landtag, die Druck erzeugten und die anderen Parteien zwangen unsere Inhalte zumindest teilweise aufzugreifen, ist es manchmal nur ein kurzer Weg.

LINKE Politik muss immer konkret sein und sowohl sachlich wie fachlich gut dargestellt werden, um sie den Menschen im Land zu vermitteln, die es zu überzeugen und mitzunehmen gilt. Diese Erfahrung habe ich auch als Kommunalpolitiker gemacht, der mehrere Jahre in Münsters Stadtrat aktiv war, wie auch 2009 bis 2010, als ich in der Anfangsphase der Fraktion DIE LINKE in Münster im Sozialausschuss u.a. an der Durchsetzung des Münsterpasses/Sozialtickets, mitgewirkt habe. Durch meine vielfältigen Erfahrungen sowohl im Landes- wie im Kommunalparlament und meine langjährigen außerparlamentarischen Aktivitäten hoffe ich, nicht nur die LINKE im Landesvorstand stärken zu können, sondern auch die Bedürfnisse und Notwendigkeiten sowie vielfältigen Anforderungen der kommunalen Seite zu (er)kennen und zu Fortschritten beizutragen.

Mein Beruf als Diplom-Ingenieur sowie mein Studium in Aachen, haben dazu geführt, dass ich mich in NRW gut auskenne; zudem bin ich mir der Problematik bewusst, LINKE Politik in einem großen und dem bevölkerungsreichsten Flächenland überall gut zu verankern. Dies ist in eher ländlich geprägten Räumen, wie Ostwestfalen, dem Münsterland, bergischen Land, Sieger- oder Sauerland, mit anderen Schwierigkeiten verbunden als z.B. im Ruhrgebiet oder Rheinland, z. B. allein schon wegen der Größe der Kreisverbände. Obwohl es auch dort jenseits von großen Städten, wie z. B. Bonn oder Aachen, durchaus ähnliche Probleme gibt, die sich wiederum in den Ballungsräumen anders stellen. Doch auch hier hoffe ich, dass meine beruflichen Erfahrungen als Projekt- und Personalleiter, wie auch meine langjährigen politischen Erfahrungen, durchaus hilfreich sind.

Die LINKE im Westen der Republik findet - seit der Gründung im Jahr 2007 - bei den Menschen noch nicht den Rückhalt, der aus ihr eine stabile Kraft macht. In NRW - wie auch in der Bundesrepublik - stehen wir als LINKE notwendigerweise nach außen, aber bedauerlicherweise auch nach innen, in Auseinandersetzungen. Nur mit einer geschlossenen und solidarisch handelnden Partei und ihren Mitgliedern kann und wird es uns gelingen, für mehr Gerechtigkeit im Land zu sorgen und die LINKE auch in Zukunft voranzubringen. Dabei helfen persönliche Egoismen wenig, ein solidarisches Miteinander aber viel, bei allen Gegensätzen, die es in einer vielfältigen, pluralistischen Partei gibt.

Dem größten Bundesland NRW, in dem wir als letztem Bundesland im Westen den neuen Einzug in den Landtag geschafft haben, kommt zukünftig eine besondere Rolle zu. Denn nur wenn wir es schaffen hier eine starke Kraft zu sein, wird auch die LINKE im Bund zukünftig noch eine stärkere Rolle spielen.

Ein wichtiges Thema in den zukünftigen Debatten ist mir, neben der Regulierung der Finanzmärkte und einer klaren antikapitalistischen Politik, das Thema Umwelt, dem sich die LINKE noch viel stärker im Zusammenhang mit der Gerechtigkeitsfrage stellen muss: Es gibt keine soziale Gerechtigkeit ohne ökologische Nachhaltigkeit. In diesem Sinne gilt weiterhin: Seid Realisten, fordert das Unmögliche!

Ich bitte Euch um euer Vertrauen und die Unterstützung meiner Kandidatur und stehe in der verbleibenden Zeit bis zur LDK gerne für Gespräche oder Termine zur Verfügung. Im Falle meiner Wahl würde ich das mir übertragene Amt, unabhängig von Entscheidungen der Partei, ehrenamtlich ausüben. Mein Mandat als Landtagsabgeordneter würde ich, obwohl dies z. B. bei Spitzenpositionen auf Bundesebene mittlerweile unüblich ist, nach einer notwendigen Übergangszeit, niederlegen.

Als meine wichtigsten Zielsetzungen als Landesgeschäftsführer sehe ich an:

1. Die Wahrnehmung der Partei als glaubwürdige Alternative, die sich für eine konkrete Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Mehrheit der Menschen in NRW einsetzt, zusammen mit ihren SprecherInnen und dem Vorstand zu erhöhen.

2. Die inhaltliche Koordinierung und Abstimmung zwischen Partei und Landtagsfraktion zu verbessern, um so ein effektiveres Zusammenwirken auf den unterschiedlichen politischen Ebenen zu erreichen.

3. Die Aktions- und Kampagnenfähigkeit der Partei im Hinblick auf die gesetzten Schwerpunktthemen auszubauen, wie auch einen möglicherweise früher als erwarteten Wahlkampf vorzubereiten und damit die Schlagkraft der Partei in der politischen Auseinandersetzung zu verstärken.

Mit besten Grüßen
Rüdiger Sagel