Dieter Keller: Bewerbung als Landesgeschäftsführer

Liebe Genossinnen und Genossen

unsere gemeinsame Partei durchlebt eine schwere und nicht immer einige Phase der Selbstfindung.

Wir haben zwar gemeinsame politische Ziele in unserem Programmentwurf formuliert, die sicherlich auf dem Erfurter Parteitag im Oktober auch im Wesentlichen so beschlossen werden,

aber damit ist der Weg, den wir zur Umsetzung gehen werden, noch lange nicht gesichert.

Und genau da sehe ich die wirklich nicht einfache Aufgabe eine Landesgeschäftsführers.

Nicht die genau Kenntnis der Satzung, die sicherlich eine wichtige Grundlage für die Ausübung dieser Funktion ist, sondern die Kenntnis unseres Programmes und die manchmal sensible Auslegung der politischen Grundsätze haben für mich derzeit einen weitaus höheren Stellenwert.

Wer sich die Auseinandersetzungen in vielen Kreisverbänden anschaut, kann sicherlich, wie ich auch, zu der Überzeugung kommen, nicht Satzungsfragen sind unser grösstes Problem, sondern die Frage nach unseren gemeinsamen Zielen und des solidarischen Weges der Umsetzung nehmen einen weitaus grösseren Stellenwert ein.

Wir treten an als Partei mit dem Ziel "Demokratischer Sozialismus".

Was aber verbirgt sich hinter diesem grossen Ziel inhaltlich??

Zuerst mal ist für mich der Sozialismus eine Etappe auf dem Weg hin zu einer solidarischen und gleichen Gesellschaft, in dem die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen überwunden ist.

Das gilt auch für politische und moralische Unterdrückung.

Leider ist das politische Zusammenleben und unsere Diskussionskultur in unserer Partei davon noch weit entfernt.

Immer wieder wird der PLURALISMUS als Grundlage für unsere Parteistruktur hervorgehoben.

Von unseren historischen Wurzeln ist das wichtig und richtig, aber leider auch immer wieder Grundlage unserer Auseinandersetzungen. Solange wir diesen Pluralismus nicht als Chance begreifen, aus dem wir lernen und lehren sollen, wird diese Chance vertan und bleibt eine Worthülse.

Ich bin in meinem Kreisverband und in der bürgerlichen Presse als "Altkommunist" (Überschrift in den Solinger Provinztageszeitungen) und "linksextrem"  verschrien. Über diese, als Diffamierung verstandene Bezeichnung, die inzwischen auch parteiintern als extremistisch aufgegriffen wird, bin ich nach wie vor stolz. Sie entspricht (auch wenn die Bezeichnung "alt" diskussionswürdig ist) der Wahrheit und wird von Menschen die für sich das Attribut "Demokraten" reklamieren, angewendet.

Für mich ist Demokratie auch besetzt mit Toleranz.

Ich stehe zu meiner Überzeugung, die mich den Weg in die WASG und in die Partei DIE LINKE haben finden lassen.

Ich bin seit Gründung der WASG Mitlied des Landesvorstands gewesen, war verantwortlich für die gesamte Organisation des Landesverbandes und habe Kontakt zu vielen Kreisverbänden gehabt.

Seit 2010 bin ich Mitglied in der Kommission politische Bildung des Parteivorstandes und arbeite aktiv im LAK Innerparteiliche Bildung in NRW mit.

Darüberhinaus bin ich als Vorsitzender von ver.di Solingen und in der gewerkschaftlichen Bildungs-arbeit aktiv.

Ich bin ausgildeter Organiser im Landesverband ver.di und teame gesellschaftspolitische Seminare.

In der Partei liegt mein Hauptarbeitsschwerpunkt ebenfalls im Bereich innerparteiliche Bildung und ich bemühe mich, gemeinsam mit dem LAK durch Seminare ein gemeinsames politisches Grundverständnis für linke Politik möglich zu machen.

Durch meine berufliche Ausbildung als Druckermeister habe ich die Organisation auf betrieblicher Ebene, in der Ausbildung und im Arbeitsablauf kennen und umsetzten gelernt. Als Geschäftsführer

einer kleinen eigenen Druckerei sind mir betriebswirtschaftliche und technische Abläufe vertraut.

Alle diese politischen und beruflichen Erfahrungen sollten es mir möglich machen, ein Team von politisch Verantwortlichen zusammen zu führen und den Bereich Geschäftsführung so zu gestalten, dass sowohl der Landesvorstand aber auch und vor allem die Kreisverbände die Hilfe und Unterstützung erhalten, die für einen erfolgreichen Weg unserer Partei dringend notwendig ist.

Ich bitte Euch um die (inhaltliche) Unterstützung meiner Bewerbung und wenn Ihr diese Meinung teilt, daran auch den zukünftigen Geschäftsführer zu messen.

Mit sozialistischen Grüssen
DIETER KELLER
dieter.keller1freenet.de