Entscheidung des Aufsichtsrats der Thyssenkrupp-Stahlsparte macht Eingriff der Landes- und Bundesregierung nötig

Mirze Edis, MdB

Der Bundestagsabgeordnete der Linken und Betriebsratsmitglied der Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM), Mirze Edis, reagiert mit großer Bestürzung auf den Beschluss des Aufsichtsrats von Thyssenkrupp Steel, den langfristigen Liefervertrag mit HKM zu kündigen.

"Diese Entscheidung bedroht unmittelbar die Existenz von 3.000 Beschäftigten und ihren Familien. Sollte es zur Schließung kommen, hätte das dramatische Folgen für den gesamten Duisburger Süden. Eine ganze Region steht vor dem sozialen und wirtschaftlichen Abgrund, wenn diese Arbeitsplätze verloren gehen", so Edis.

Besonders empört zeigt sich Edis über das Verhalten von Thyssenkrupp als Mitgesellschafter: "Die eigenen Kolleginnen und Kollegen bei HKM werden von einem Gesellschafter buchstäblich ins kalte Wasser geworfen - ohne Rettungsring. Wenn das Ziel ein Verkauf von HKM ist, wird mit dieser Entscheidung ein völlig falsches Signal an potenzielle Käufer gesendet. Es entsteht der Eindruck, als schätze selbst der Verkäufer die gute Arbeit und die Leistungsfähigkeit der Beschäftigten kaum."

Edis fordert daher ein entschlossenes Eingreifen der Politik: "Es wird immer offensichtlicher, dass zur Rettung der Arbeitsplätze eine Beteiligung - oder gar eine Komplettübernahme - durch das Land notwendig ist. Die Landesverfassung NRW sieht in Artikel 27 ausdrücklich vor, in solchen Fällen Betriebe in Gemeineigentum zu überführen, um das Gemeinwohl zu schützen."

Am heutigen Morgen haben bereits 500 Kolleginnen und Kollegen ihren Protest auf die Straße getragen, um gegen die Entscheidung zu demonstrieren. Die Forderung ist klar: "Die Landes- und Bundesregierung müssen jetzt handeln, um den Standort zu retten - sei es durch eine Landes- oder Bundesbeteiligung. Es darf nicht sein, dass Industriearbeitsplätze leichtfertig geopfert werden."