DIE LINKE kritisiert Bundeswehr-Werbung bei der STOAG

MdB Niema Movassat
Presseerklärung MdB Niema Movassat

Seit dem Aussetzen der Wehrpflicht setzt die Bundeswehr vermehrt auf die Anwerbung und Rekrutierung Minderjähriger. Dabei geht sie immer offensiver zu Gange. Im Oberhausener Stadtbild sind zuletzt nicht nur an Bushaltestellen großflächige Werbeanzeigen für den Dienst an der Waffe zu lesen, sondern inzwischen fährt auch eine Straßenbahn in Camouflage und Werbeslogan verhüllt durch Oberhausen.

Hierzu erklärt der Oberhausener Bundestagsabgeordnete der Partei DIE LINKE Niema Movassat:
„Die Werbung der Bundeswehr im öffentlichen Raum, im ÖPNV, an Haltestellen und auch im direkten Umfeld von Schulen, ist verharmlosend, einseitig und manipulativ. Die größtenteils noch minderjährigen junge Menschen sollen auf emotionaler Ebene durch, Abenteuer, Technik, Korpsgeist und Karriereperspektiven, angesprochen werden, während die realen Gefahren, traumatisiert, verletzt oder sogar getötet zu werden und in Kriegseinsetzen auch selbst töten zu müssen, absichtlich ausgeblendet werden. Das nenne ich eine perfide und unehrliche Strategie seitens der der Bundeswehr, Nachwuchs zu gewinnen. “

Der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes hat die Bundesregierung widerholt aufgefordert, Werbung für die Bundeswehr bei Kindern und Jugendlichen endlich zu unterlassen. Die Zahl der minderjährigen Soldaten in der Bundeswehr hat sich in den letzten Jahren mehr als verdreifacht. Sie beträgt inzwischen nahezu 10 Prozent der freiwillig Grunddienstleistenden.
„Die steigende Anzahl an Kindersoldaten in der Bundeswehr ist ein Skandal. Junge Menschen werden mit falschen Erwartungen geködert. DIE LINKE fordert den sofortigen Rekrutierungsstopp Minderjähriger inkl. der Einstellung sämtlicher an Jugendliche gerichteter Werbemaßnahmen.

Die STOAG, als städtisches Tochterunternehmen, besitzt eine ganz besondere Bedeutung für den Schutz von Kindern und Jugendlichen in unserer Stadt und sollte nicht als Werbefläche für den gefährlichen militärischen Dienst zur Verfügung stehen. Ich fordere die STOAG auf, die Kooperation mit der Bundeswehr umgehend zu beenden“, so Movassat abschließend.