Keine Dividende für Miethaie! Die LEG Immobilien AG steigert ihren Gewinn auf dem Rücken der MieterInnen und MitarbeiterInnen

MdB, Hubertus Zdebel

Am vergangenen Donnerstag (12.11. 20) verkündete die LEG Immobilien AG, dass ihr Geschäft auch während der Corona-Pandemie bestens läuft und für 2021 weiter steigende Gewinne von bis zu 420 Millionen Euro zu erwarten sind. Der Münsteraner Bundestagsabgeordnete Hubertus Zdebel (DIE LINKE) kritisiert:

„Während viele Menschen ihre Mieten kaum noch bezahlen können, stellt das LEG-Management seinen Aktionärinnen und Aktionären auch während der Corona-Krise sprudelnde Gewinne in Aussicht. Der aktuell im M-DAX notierte Konzern will hoch hinaus und zu seinen Konkurrenten Vonovia und Deutsche Wohnen im DAX aufschließen. Für dieses Ziel treibt die LEG die Mieten Jahr für Jahr weiter in die Höhe – auch in Münster. Allein hier verwaltet sie über 6 000 Wohneinheiten, insgesamt gehören 138 000 Wohnungen zu ihrem Bestand.

Von den großzügigen Zugeständnissen, die Vorstandsboss Lars von Lackum im Sommer denjenigen MieterInnen versprach, die durch die Corona-Krise finanziell stark belastet sind, ist aktuell nichts mehr zu hören. Wenn der LEG das Wohl der Mieterinnen und Mieter angeblich so sehr am Herzen liegt, sollte sie die Mieten der Krisengeschädigten für die Zeit der Pandemie pauschal auf 33 Prozent des Einkommens senken. DIE LINKE unterstützt diese Forderung der Kritischen ImmobilienaktionärInnen.

Das Geschäftsmodell der LEG ist die Ausnutzung des Grundbedürfnisses der Menschen nach Wohnraum zum Zweck der Profitmaximierung. Die Wohnungen ebenso wie die Menschen, die in ihnen leben, sind für die LEG nichts weiter als Spekulationsobjekte auf künftigen Gewinn. Bei Mietvereinen stapeln sich die Beschwerden über den Konzern. Er fördert aktiv die Verdrängung von ärmeren Menschen aus den Innenstädten, trickst bei Sanierungen und droht mit fristlosen Kündigungen. Auch bei den unter Tarif bezahlten HandwerkerInnen, die in einer konzerneigenen Tochtergesellschaft arbeiten, regt sich der Unmut. Anfang November fand gemeinsam mit der Gewerkschaft ver.di ihr erster Streik für höhere Löhne statt.

In Münster hat sich im letzten Jahr eine Mieterinitiative gegründet, um dem Konzern Paroli zu bieten. Im August wurde bereits vor der Konzernniederlassung im Geistviertel protestiert. Vielleicht könnte für künftige Kämpfe das Berliner Bündnis ‚Deutsche Wohnen und Co. enteignen‘ als Vorbild dienen. Die LEG hätte niemals privatisiert werden dürfen. Hierfür sind die CDU und FDP in NRW verantwortlich.“