Umwidmung der Hagia Sophia ist Akt der Aggression Erdogans

Sevim Dagdelen
Presseerklärung MdB Sevim Dagdelen

„Die heutige Umwidmung der Hagia Sophia von einem Museum in eine Moschee ist ein Akt der Aggression des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan und eine klare Kampfansage an seine innenpolitischen Gegner und alle Andersdenkenden in der Türkei sowie eine Ankündigung, die Grenzen der Türkei nicht mehr akzeptieren zu wollen.

Ein Kurswechsel in der Türkeipolitik in Berlin und Brüssel ist dringend notwendig“, erklärt Sevim Dagdelen, Vorsitzende der deutsch-türkischen Parlamentariergruppe im Deutschen Bundestag, anlässlich der heutigen Umwidmung der Hagia Sophia von einem Museum zur Moschee. Dagdelen weiter:

"Ausgerechnet den 97. Jahrestag des Abschlusses des Vertrags von Lausanne als Datum für die Umwidmung auszuwählen, kommt einer regelrechten Kriegserklärung Erdogans an die Nachbarstaaten der Türkei und alle Staaten, die historisch jemals Teil des Osmanischen Reiches gewesen sind, gleich. Die Botschaft ist unmissverständlich: Erdogan stellt die international anerkannten Grenzen der Türkei in Frage.

Es bedarf einer dringenden Reaktion der Bundesregierung auf diese Eskalation auch vor dem Hintergrund der jüngsten Drohungen gegen Griechenland und Zypern und eine umgehende Einstellung der deutschen Waffenlieferungen an die Türkei, auch für den maritimen Bereich, wie auch einen Stopp der Finanz- und Wirtschaftshilfe. Die Bundesregierung muss sich zudem in Brüssel für eine Überprüfung der Zollunion mit der Türkei einsetzen."