Olympia nur mit früher Bürger*innenbeteiligung

Wolfgang Freye
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Signal gegen Rassismus und Antisemitismus heute und nicht erst 2032 setzen

 

Die Fraktion DIE LINKE im Regionalverband Ruhr (RVR) ist nach wie vor nicht überzeugt vom Sinn einer regionalen Bewerbung in Nordrhein-Westfalen für die Olympiade 2032. Das vom Sportmanager Michael Mronz privatwirtschaftlich entwickelte Prestigeprojekt unter dem Namen „Rhein-Ruhr-City 2032“ wurde gestern von Ministerpräsident Arnim Laschet (CDU) zusammen mit den Oberbürgermeistern von 14 Städten in Berlin präsentiert.

„Es ist schon ein schlechter Witz, wenn Herr Laschet das Projekt jetzt als ‚Signal gegen Rassismus und Antisemitismus‘ anpreist,“ so Wolfgang Freye, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE im RVR. „Herr Laschet sollte seine Hausaufgaben machen und mit seiner Regierung endlich konsequent gegen rechtsextreme Gruppierungen und Parteien, gegen den täglich spürbaren Rassismus und Antisemitismus vorgehen. Dazu muss man kein Milliarden-Projekt in 13 Jahren planen. Im Übrigen kommt für uns eine Olympia-Bewerbung nur in Frage, wenn sie von den Menschen an Rhein und Ruhr gewollt wird. Das kann nach der breiten Ablehnung der Olympiabewerbungen in Hamburg und im Raum München-Garmisch nur in einem Volksentscheid auf Landesebene bzw. in Ratsbürgerentscheiden geklärt werden. Ein solch demokratischer Prozess sollte eingeleitet werden, bevor die Landesregierung und die Spitzen der beteiligten Städte weiter Fakten schaffen.“

Das immer wieder wiederholte Argument, die möglichen Bewerberstädte an Rhein und Ruhr hätten die meisten Sportstätten bereits, ist für DIE LINKE im RVR nicht nachvollziehbar. Denn diese Sportstätten erfüllen kaum die geltenden Olympia-Anforderungen, schon gar nicht in Fragen der Sicherheit. Gleichzeitig ist bisher nicht erkennbar, welches konkrete Konzept zum Ausbau der Infrastruktur verfolgt werden soll und wer es finanzieren soll. Die Kosten sind den gebeutelten Ruhrgebietskommunen auch nicht nur anteilig zuzumuten.

„Es gibt viele Regionen in der Welt, die auf unschönen Bauruinen sitzen geblieben sind, die ungenutzt verfallen,“ so Wolfgang Freye weiter. „Da hilft es nicht wirklich weiter, wenn Herr Laschet und Herr Mronz Nachhaltigkeit versprechen. Solche Versprechen gab es immer und das Gegenteil kam dann heraus.“

Eine Studie der Universität Oxford über die Olympischen Spiele 1960 – 2012 hat ergeben, dass die durchschnittliche Kostenüberschreitung bei 252 Prozent (!) lag.

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