Abitur ja, Abiturprüfungen nein: Schulen müssen Corona-Standards garantieren können

Die LINKE NRW
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Auch wenn die Leopoldina-Akademie keinen genauen Zeitplan vorgegeben hat, an dem Kindertageseinrichtungen, Schulen, Hochschulen und Universitäten wieder öffnen sollten, so schreibt die Nationale Akademie der Wissenschaften in einem am Montag (13. April 2020) veröffentlichten Papier, dass dies „sobald wie irgend möglich erfolgen sollte“. Als Reaktion darauf bekräftigte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ihren Standpunkt, dass der Gesundheits- und Infektionsschutz sowohl der Lehrkräfte als auch der Schüler*innen im Mittelpunkt stehen müsste. Dazu erklärt Sonja Neuhaus, bildungspolitische Sprecherin von DIE LINKE NRW: „Wir stimmen der GEW zu, dass sich die Vorschläge der Wissenschaftsakademie allein am Leistungsprinzip orientieren. Wie die Abiturient*innen aus dem Kreis Heinsberg plädieren wir daher dafür, dass Abschlusszeugnisse anhand einer Durchschnittsnote errechnet werden.“

„Viele Vorschläge der Leopoldina, die übrigens vor vier Jahren noch die Hälfte aller Krankenhäuser hatte schließen wollen, orientieren sich nicht an der Realität von NRW-Bildungseinrichtungen. Viele Schulgebäude in NRW sind marode, verfügen häufig nicht über funktionierende sanitäre Einrichtungen. Daher ist es dringend notwendig, dass es vor einer Öffnung von Kitas, Schulen und Universitäten eine umfassende sanitäre Überprüfung und Freigabe der Einrichtungen durch die Gesundheitsämter gibt“, fordert Neuhaus.

„Die Landesregierung muss gemeinsam mit den Gewerkschaften Unterrichtsplanung, Raumausteilung und weitere Modalitäten beraten. Außerdem stellen sich weitere Probleme. Zum Beispiel: Wie soll gewährleistet werden, dass Kita-Kinder und Grundschüler ausreichend beaufsichtigt werden können, dass sie zu jeden Zeitpunkt die Hygieneregelungen und Abstandsregelungen einhalten. Nicht zuletzt müssen ausreichend Schutzmasken für Kita-Kinder, Schüler*innen und die Lehrkräfte zur Verfügung stehen“, konstatiert Neuhaus.

„Weiterhin gibt es noch immer kein Konzept, wie Kinder und Jugendliche unterstützt werden können, die zuhause keine Hilfestellung von ihren Eltern beim Lernen erhalten oder die nicht über die notwendige materielle Ausstattung für eigenständiges digitales Lernen verfügen. Gerade Schüler*innen aus Abschlussjahrgängen, die zum Ende des Schuljahrs Prüfungen absolvieren müssten, werden noch mehr benachteiligt, als sie es sowieso bereits sind“, gibt Neuhaus abschließend zu bedenken.