"Beste Bildung" ohne Lehrerinnen und Lehrer? Bilanz der Schulpolitik der NRW-Landesregierung
Die Bilanz der Schulpolitik der schwarz – gelben Landesregierung kann schlechter nicht sein: von 9.623 zu besetzenden Lehrerstellen konnten nur 5.929 Stellen besetzt werden.
„Die Landesregierung ist mit dem Ziel angetreten, die beste Bildung der Welt zu ermöglichen. Wie das ohne Lehrkräfte funktionieren soll, bleibt schleierhaft“, so der Landessprecher der Linken Christian Leye.
Die schlechte Besetzungsquote trifft vor allen die Grundschulen und die Schulformen der Sekundarstufe I. Bildungsministerin Gebauer macht vor allem die Vorgängerregierung dafür verantwortlich, vergisst aber, dass es eine schwarz-gelbe Landesregierung war, die für alle Lehramtsstudiengänge den Bachelor – und Masterabschluss für Lehrkräfte verpflichtend vorgeschrieben hatte, ohne aber die Bezahlung entsprechend anzupassen.
„Weshalb sich Studierende bei gleicher Studienleistung für die schlechter bezahlten Lehrämter interessieren sollten, bleibt Geheimnis von Frau Gebauer“, so Leye weiter.
Die Lehrergewerkschaften fordern folgerichtig die einheitliche Besoldung für die Lehrkräfte aller Schulformen. Ein entsprechender parlamentarischer Antrag wurde allerdings mit den Stimmen von CDU, FDP und AfD abgelehnt.
„Vor diesem Hintergrund 183 Stellen für die Erhebung des Unterrichtsausfalls abzustellen, wirkt geradezu zynisch“, kommentiert Christian Leye die Schulpolitik der Landesregierung.
Nun auf Seiteneinsteiger in den Lehrerberuf zu setzen, die über keinerlei pädagogische Erfahrung verfügen, lässt für das Schulsystem in Nordrhein – Westfalen das Schlimmste befürchten. Selbst wenn die Besoldung für die Lehrkräfte an den Grundschulen und Sekundarstufe I verbessert werden sollte, hält Leye es für fraglich, ob man langfristig eine ausreichende Anzahl an Lehrkräften gewinnen kann, da die Arbeitsbedingen in den veralteten, häufig schadstoffbelasteten Schulgebäuden, miserabel sind.