Die Linke NRW: Unhaltbare Zustände in Kitas – Kinder und Fachkräfte dürfen nicht im Stich gelassen werden!
Künftig soll im Notfall eine ausgebildete Erzieherin oder ein Erzieher für bis zu 60 Kinder verantwortlich sein. Das ist ein Angriff auf die Qualität der frühkindlichen Bildung und die Arbeitsbedingungen der Erziehenden – und vor allem auf die Rechte und das Wohl der Kinder. Die Linke NRW ist empört über die jüngsten Pläne der Familienministerin Josefine Paul (Grüne), den Betreuungsschlüssel in Kitas weiter zu verschlechtern.
Cansin Köktürk, Sprecherin für Bildungspolitik der Partei Die Linke NRW, sagt dazu „Frühkindliche Bildung ist eine der wichtigsten Grundlagen für die Entwicklung unserer Kinder. Doch statt endlich in ausreichend Personal und bessere Rahmenbedingungen zu investieren, verschärft die Landesregierung die ohnehin dramatische Lage in den Kitas. Ein Betreuungsschlüssel von 1:60 gefährdet die Sicherheit der Kinder, verhindert individuelle Förderung und erhöht das Risiko von Überlastung und Burnout bei den Erziehenden.“
Der akute Fachkräftemangel in der frühkindlichen Bildung sei die Folge von fehlerhaften politischen Entscheidungen: „Jahrelange Sparpolitik, miserable Bezahlung und fehlende Perspektiven haben dazu geführt, dass immer weniger Menschen bereit sind, in diesem Bereich zu arbeiten. Die jetzt vorgeschlagene Notfallregelung ist keine Lösung, sondern eine Kapitulation vor den eigentlichen Herausforderungen.“
Die Linke NRW fordert konkrete Maßnahmen, um Betreuungslücken in Ausnahmesituationen zu schließen. Köktürk schlägt einen landesweiten Pool pädagogisch ausgebildeter Springerkräfte vor, die schnell und flexibel in Notsituationen in Kitas eingesetzt werden können.
Zugleich fordert Die Linke, dass Kitas nicht auf Notlösungen zurückgreifen müssen, weil es an finanziellen Mitteln mangelt. Die Landesregierung müsse die Kommunen ausreichend ausstatten, um krisenfeste Strukturen zu schaffen.