Dortmund: Reul soll rechte Straftaten in den Fokus nehmen

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Während der Nordrhein-Westfälische Innenminister Herbert Reul am Freitag medienwirksam Razzias in der Dortmunder Nordstadt begleitete, marschierten Dortmunder Nazis fast ohne Polizeibegleitung und Gegenprotest durch zwei Stadtteile. Sie skandierten antisemitische Parolen und zündeten mehrfach Pyrotechnik.

"Das sind Dortmunder Zustände, die Polizei konzentriert sich auf die Nordstadt und hilft bei der Räumung des Hambacher Forstes statt vor Ort Straftaten von Nazis sofort zu unterbinden." empört sich Iris Bernert-Leushacke, im Landesvorstand der Linken zuständig für antifaschistische Themen.

Die in geringer Zahl vertretene Polizei griff nicht ein, sie habe die Straftaten dokumentiert, teilte sie auf dem Kurznachritendienst Twitter mit. Zur gleichen Zeit, als Nazis bedrohlich durch zwei Stadtteile marschierten, versuchte sich Innenminister Reul bei der Bekämpfung organisierter Kriminalität zu profilieren.

"Eine solche Profilierung wünsche ich mir in Dortmund und anderswo gegen Nazis", so Bernert-Leushacke weiter, "aber die Polizei in Dortmund lobt sich lieber ob ihrer 'Erfolge' gegen Nazis. Einen weiteren Höhepunkt des Versagens der Polizei zeigen die gestrigen Ereignisse."