Einfluss der Pharmalobby bei der "Unabhängigen Patientenberatung" beenden

DIE LINKE. NRW

Wie die Berliner Tageszeitung junge Welt heute exklusiv berichtet, soll die Duisburger Sanvartis GmbH und mit ihr die 'Unabhängige Patientenberatung Deutschland' (UPD) klammheimlich an den Pharmadienstleister Careforce mit Sitz in Köln verkauft worden sein. Die gemeinnützige UPD unterstützt in gesetzlichem Auftrag hilfesuchende Privat- und Kassenpatienten bei Konflikten mit Ärzten, Krankenversicherungen und Kliniken. Bis 2015 erledigte sie diese Aufgabe in gemeinsamer Trägerschaft durch den Sozialverband VdK, die Verbraucherzentrale Bundesverband sowie den Verbund unabhängige Patientenberatung (VuP). 2016 wurde die UPD an die Sanvartis übertragen, die für Krankenversicherungen und Pharmafirmen Callcenter betreibt.

Dazu erklärt Inge Höger, Landessprecherin der NRW-Linken: „Es ist wirklich ein Unding, in welchem Ausmaß in dieser Angelegenheit hinter dem Rücken der Öffentlichkeit gemauschelt und getrickst wird. Dass es sich bei der UPD tatsächlich noch um eine unabhängige Beratungsstelle handelt, dürfte mittlerweile doch deutlich bezweifelt werden. Gesundheit darf nicht noch weiter zur Ware verkommen. Insofern muss der Einfluss der Pharmalobby umgehend gestoppt werden.

Die NRW-Linke fordert eine sofortige Aufklärung, wie es tatsächlich um eine Unabhängige Patientenberatung  bestellt ist. Dies ist sowohl Aufgabe der Parlamente, als auch des Bundesrechnungshofes und des Finanzamtes. Die Linke wird diese Angelegenheit nicht auf sich beruhen lassen, sondern diesbezüglich im Bundestag aktiv werden.“

Der Exklusivartikel der Jungen Welt:
https://www.jungewelt.de/artikel/338764.lobbyarbeit-verraten-und-verkauft.html