Kein zweiter Nationalpark in NRW: Artenschutz nimmt schweren Schaden
Auch im Kreis Kleve haben die Befürworter eines zweiten Nationalparks in NRW die Abstimmung unter der Bevölkerung verloren. Bei etwas mehr als 41% Beteiligung waren mehr als 52% der Bürger*innen dagegen, dass der Reichswald zum Nationalpark fortentwickelt wird. Absehbar wird NRW nun keinen zweiten Nationalpark bekommen.
NRW verfügt bislang nur über den Nationalpark Eifel, die Niederlande mit etwa der gleichen Bevölkerung wie NRW haben jedoch 23 Nationalparks. Es ist offenkundig, dass NRW sich anschickt in Sachen Artenschutz ein Schlusslicht in Westeuropa zu werden.
Dazu erklärt die umweltpolitische Sprecherin der Partei Die Linke NRW, Edith Bartelmus-Scholich:
„Das ist ein schwerer Schlag im Kampf um mehr Artenschutz. Zu verantworten hat diese Entwicklung die Landesregierung. Der grüne Koalitionspartner hatte sich für einen zweiten Nationalpark in NRW eingesetzt. Die CDU jedoch hat eine perfide Doppelstrategie gefahren: Im Koalitionsvertrag setzte sie durch, dass es keinen zweiten Nationalpark ohne ausdrückliche Zustimmung der Bevölkerung im angrenzenden Gebiet geben wird. Vor den Abstimmungen in allen fünf geeigneten Gebieten hat die CDU dann konsequent und unter Nutzung von Ängsten und Vorurteilen der Bürger*innen die Gegner eines weiteren Nationalparks unterstützt. Vor Ort lehnten auch CDU-Mehrheiten in Kreistagen und Stadträten vor den Abstimmungen in der Bevölkerung die Pläne für den jeweiligen Nationalpark ab. Die Gründe waren immer ähnlich: Land-, Forstwirtschaft und überhaupt die Wirtschaft sollen sich frei entwickeln können. Was dabei zerstört wird, sind unsere natürlichen Lebensgrundlagen und die Biodiversität, die erst die Grundlage für das Überleben auch des Menschen bildet. Deswegen spricht sich Die Linke NRW seit langem für einen zweiten Nationalpark in NRW aus.“