Nach der Aufsichtsratssitzung bei Thyssen Krupp- Überführung in Gemeineigentum

Die Linke NRW

Die Aufsichtsratssitzung bei Thyssen Krupp am 29. August endete mit einem Paukenschlag: Drei Vorstandsmitglieder und vier Aufsichtsratsmitglieder, darunter der Vorsitzende, Sigmar Gabriel, traten von ihren Posten mit sofortiger Wirkung wegen fehlendem Vertrauen, vor allem zu Thyssen Konzernchef Lopez, zurück. Vorausgegangen war eine Demontage des Thyssen-Krupp Vorstandes durch Lopez.

Als Höhepunkt wurde am Morgen der Aufsichtsratssitzung bekannt, dass für die drei Vorstandsmitglieder Auflösungsverträge erarbeitet worden sind und sie damit ihrer Funktion enthoben werden sollten. Lopez hatte offensichtlich vor, auf der Aufsichtsratssitzung sein Konzept der Ausgliederung der Stahlsparte aus dem Konzern durchzusetzen. Damit ist er jetzt zwar grandios gescheitert, aber die Verunsicherung unter den Beschäftigten ist jetzt mit den Händen zu greifen.    

Dazu erklärt der Landessprecher der Partei Die Linke, Sascha H. Wagner:

„ Trotz der Milliarden an Subventionen für den Umbau der Stahlindustrie, die die öffentliche Hand schon bereit gestellt hat, tobt bei Thyssen ein Kampf über die Zukunft der Stahlsparte. Auf der einen Seite der Konzernvorstand, der die Sparte loswerden will, um die Profite zu steigern und der Kampf der Beschäftigten, die für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze kämpfen. Das kann so nicht weiter gehen. Für eine zukünftige klimaverträgliche Wirtschaft muss die Stahlindustrie auf Wasserstoff basierte Produktion umgestellt werden.“

„Dies ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und wird durch Milliardensubventionen unterstützt. Diese Subventionen müssen mit der Auflage versehen werden die Stahlproduktion weiterzuführen. Wenn der Thyssen-Vorstand nicht bereit ist, solch eine Auflage zu erfüllen, muss Thyssen-Krupp in Gemeineigentum überführt werden. Dies sieht die Nordrhein – Westfälische Verfassung auch vor. Nichts kommt der Gesellschaft und den Beschäftigten teurer zu stehen als die Arbeitslosigkeit zehntausender Arbeiter:innen“ erklärt Sascha H. Wagner weiter.