Alle zurück in die Schule? Nicht schon wieder ohne Plan!

DIE LINKE NRW
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Am 15. März sollen in NRW laut Bildungsministerin Yvonne Gebauer (FDP) wieder alle Schüler*innen in die Schulen zurückkehren. Stattfinden soll das Ganze im sogenannten Wechselunterricht. Die Schulen sollen autonom unter Einbezug der Eltern entscheiden können, ob ein Wechsel der geteilten Lerngruppen tage- oder wochenweise stattfindet oder man anderweitig Präsenzunterricht für alle in geteilten Lerngruppen realisiert.

Dr. Carolin Butterwegge, schulpolitische Sprecherin von DIE LINKE NRW, erklärt dazu: "Was die Familien jetzt brauchen, ist Planbarkeit und kein ständiges Hin- und Her. Für berufstätige Eltern ist der Wechselunterricht eine Katastrophe. Aber an der schrittweisen Öffnung der Schulen für alle Schüler*innen führt kein Weg vorbei."

Die Landesarbeitsgemeinschaft Bildung von DIE LINKE NRW fordert in einem Sechs-Punkte-Papier, möglichst allen Schüler*innen verlässlichen Präsenzunterricht zu ermöglichen. Schulen müssen darüber autonom entscheiden können. „Für uns steht im Vordergrund, den Kindern und Jugendlichen nach einem Jahr im Lockdown endlich wieder soziale Kontakte zu ermöglichen. Viele Kinderärzt*innen und Psycholog*innen haben gemahnt, dass die Isolation gravierende Folgen für die psychische und soziale Entwicklung der Kinder und Jugendlichen hat", so Sonja Neuhaus, Co-Sprecherin der LAG Bildungspolitik.

Besonders wichtig sei hierbei die Aussetzung von Prüfungen und des Sitzenbleibens sowie die Entzerrung von Stoffkatalogen, um den Druck von Schüler*innen, Eltern und Lehrkräften zu nehmen, ergänzt Butterwegge. Zentrale Abschlussprüfungen müssten ausgesetzt werden können, stattdessen braucht es freiwillige Prüfungen mit Aufgabenstellung durch die Schulen oder einen Abschluss aufgrund der bisherigen Bewertungen. Darüber hinaus muss der Gesundheitsschutz für alle Beteiligten an erster Stelle stehen: Neben Hygienekonzepten mit Maskenpflicht und Abstandsregeln braucht es Impfangebote für alle Lehrkräfte und Beschäftigten, Testungen überdies für alle Schüler*innen und ein Test- und Quarantänekonzept bei positiven Fällen. Und wo nötig müssen auch Luftfiltergeräte für alle Schulformen zum Standard werden, bevor Schulen wieder geöffnet werden.

„Statt sich auf Lernstoff und Prüfungen zu versteifen, schlagen wir vor, die Schüler*innen individuell in kleinen Lerngruppen zu fördern. Das kann auch projektorientiert geschehen. Dazu soll auch pädagogisches Personal hinzugezogen und außerschulische Lernorte genutzt werden können, wenn die Schulen es möchten", so Neuhaus abschließend. Denn: In Pandemiezeiten ginge es um den Erhalt von Lernfreude und Bildung, nicht um Messen und Bewerten!