Impf-Bürokratie: Wohnungslose und Geflüchtete brauchen Hilfestellung

DIE LINKE NRW

Wie am heutigen Dienstag (14. Dezember 2021) bekannt wurde, darf bereits vier Wochen nach der ersten Impfung die sogenannte Booster-Impfung erfolgen. Viele Wohnungslose, Geflüchtete und SGBII-Empfänger:innen jedoch sind nicht einmal erstgeimpft. Dazu erklärt Christiane Tenbensel, sozialpolitische Sprecherin in NRW der Partei DIE LINKE:

"Die Impfbereitschaft unter Wohnungslosen und Geflüchteten ist hoch, die bürokratischen Hürden sind es jedoch ebenfalls. Sozialarbeiter:innen berichten seit Monaten, wie schwierig es für viele Menschen mit schlechten Deutschkenntnissen oder aus bildungsfernen Schichten ist, die Unterlagen auszufüllen, die sie zur Impfung mitbringen müssen. Die Mitarbeitenden in den sozialen Einrichtungen sind nicht erst seit Beginn der Pandemie überlastet. Nun wächst der Impfdruck auf ihre Klient:innen. Immer mehr Menschen wollen die Erstimpfung. Den Sozialarbeitenden oder Mitarbeiter:innen in den ebenfalls überlasteten Arztpraxen weiterhin aufzubürden, ihre Klient:innen auf die Impfung vorzubereiten, ist schierer Wahnsinn."

Nina Eumann, Landessprecherin von DIE LINKE NRW, fordert: "Die Landesregierung muss reagieren und spezielle Angebote für Menschen mit schlechten Deutschkenntnissen, aus bildungsfernen Schichten oder ohne festen Wohnsitz einrichten. Nur so kann die besonders vulnerable Gruppe der Wohnungslosen geschützt werden und sicher durch den Winter kommen. Nur so können die Sozialarbeitenden entlastet werden. Sie gehen ebenso wie das medizinische Personal nicht erst seit Beginn der Pandemie über ihre Belastungsgrenze."