Landesregierung muss Frauen besser vor Gewalt schützen

DIE LINKE NRW
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„Immer noch sind Frauen betroffen von Unterdrückung. Sie reicht von Lohnungleichheit bis hin zu Mord. Und auch in Deutschland ist die Gewalt an Frauen ein alltägliches Problem: Allein im vergangenen Jahr sind 115.000 Frauen Opfer von Gewalt durch ihren Partner oder Ex-Partner geworden. Und: Gerade jetzt in Zeiten der Pandemie ist das Zuhause für viele Frauen zu einem unsicherem Ort geworden", erklärt Nina Eumann, Landessprecherin der Partei DIE LINKE in Nordrhein-Westfalen anlässlich des Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November.

Von der Politik in Bund und Land ist Eumann enttäuscht: „Das beginnt bei der Finanzierung der Frauenhäuser. Es ist das Ziel der Landesregierung, bis 2022 die Anzahl von 571 Plätzen für Frauen in den geförderten Frauenhäusern um mindestens 50 Plätze zu erhöhen. Das ist ungefähr ein Platz pro Frauenhaus in NRW - ein Skandal! DIE LINKE NRW fordert: Die Finanzierung der Frauenhäuser muss von der Landesregierung zur Pflichtaufgabe und durch Landesmittel sichergestellt werden."

Edith Bartelmus-Scholich und Michaele Gincel-Reinhardt, Mitglieder im Landesvorstand DIE LINKE NRW bekräftigen: „Gewalt fängt mit verbaler Bedrohung an. Es folgen: ein Schubser, ein Schlag, eine gebrochene Rippe. Es braucht Unterstützungsmöglichkeiten, noch bevor Frauen Zuflucht in einem Frauenhaus suchen. Die Gewalt nimmt seit Jahren stetig zu. Durch Interventionsstellen gegen häusliche Gewalt, die personell gut ausgestattet sind, könnte diese Gewaltspirale unterbrochen werden. Wenn nur noch als letzte Anlaufstelle das Frauenhaus bleibt, fallen viele Frauen durch die Förderstruktur des Sozialsystems. Studentinnen, Frauen, die aus einem Nicht-EU-Land stammen, oft auch Rentnerinnen haben kein Anrecht auf finanzielle Unterstützung. Die Finanzierung der Frauenhäuser muss so aufgestellt sein, dass die Frauen in ihrer Not einfach in ein Frauenhaus gehen können, unabhängig von Status oder Herkunft.