Na dann frohes Fest: Zunahme von Gewalt gegen Frauen in Krisenzeiten und an Feiertagen

DIE LINKE. Kreisverband Hagen

Die Landesarbeitsgemeinschaft Autonomer Frauenhäuser hat vor Kurzem bestätigt, dass extreme Gewalt gegen Frauen im häuslichen Umfeld seit Beginn der Corona-Pandemie zugenommen hat.

Weihnachten vor der Tür. Doch das Fest der Liebe kann in manchen Beziehungen auch schnell zum Alptraum werden.

Jede vierte Frau ist von körperlicher beziehungsweise sexualisierter Gewalt an diesen Tagen in der Partnerschaft bedroht. Häufig sind auch Kinder von Gewalt und Schlägen betroffen. Diese Problematik ist in allen Schichten zu finden. Ursachen sind zum Beispiel finanzielle Sorgen, Angst und psychische Erkrankungen. Durch Verlust des Arbeitsplatzes oder Kurzarbeit ist das Konfliktpotential in Beziehungen noch einmal deutlich angewachsen. Der einzige Ausweg in Situationen wie diesen ist meist nur ein Platz im Frauenhaus.

„Doch dort steht die Ampel auf dunkelrot“, erklärt Christiane Tenbensel, die sozialpolitische Sprecherin von DIE LINKE NRW: „Die Plätze in den Frauenhäusern in NRW sind dünn gesät und die Frauen schaffen es oft erst nach Monaten eine Wohnung für sich und ihre Kinder zu finden. Denn die Situation auf dem Wohnungsmarkt bietet gerade für Frauen in derartigen Notlagen keine zügigen Umzugsmöglichkeiten.“

DIE LINKE NRW fordert mittelfristig die Plätze in Frauenhäusern deutlich zu erhöhen und die Schaffung von mehr Wohnraum, um den Aufenthalt der Frauen in Frauenhäusern nicht unnötig zu verlängern. Kurzfristig sind schnellstmöglich, insbesondere über die Weihnachtszeit und während des Lockdowns, Unterstützungsangebote für diese Zielgruppe bereitzustellen. Die Hilfsangebote müssen besser beworben werden und auch für von Gewalt bedrohte Kinder müssen Notbetreuungsplätze zur Verfügung gestellt werden.

Das Hilfetelefon für von Gewalt bedrohte und betroffene Frauen ist erreichbar unter der Nummer: 08000 116 016

Und wer mitbekommt, dass in der Nachbarschaft Gewalt gegen Frauen und Kinder verübt wird: Schauen wir nicht weg, sondern handeln wir, wo gehandelt werden muss!