Nullrunde bei der Rente 2021 - nicht mit uns

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Laut Vorstandsvorsitzendem der Deutschen Rentenversicherung, Alexander Gunkel, soll es 2021 keine Rentenerhöhung für Rentner*innen im Westen Deutschlands geben. Der Grund: Die Folgen der Corona-Pandemie. „Durch Corona sind in Deutschland viele Lebensmittel teurer geworden. Eine zeitlang waren günstige Lebensmittel, auf die Menschen mit wenig Geld angewiesen sind, ausverkauft. Eine Nullrunde ist für Rentner*innen mit kleiner Rente ein großes Problem. Die endgültige Entscheidung über die Aussetzung der Rentenerhöhung 2021 fällt im kommenden Jahr. Bis dahin kämpft DIE LINKE mit aller Kraft gegen eine Nullrunde an“, verspricht Ingrid Jost rentenpolitische Sprecherin von DIE LINKE NRW.

Die Realität sieht nämlich so aus: Die Durchschnittsrente für Männer in alten Bundesländern liegt, dank vieler indirekter Rentenkürzungsreformen, bei 1.130 Euro und für Frauen bei 647 Euro, in den neuen Bundesländern beträgt sie für Männer 1.226 Euro und für Frauen 962 Euro bei Rentenzahlung wegen Alters.

Ein Vergleich zeigt, dass die Beträge in den sogenannten neuen Bundesländern höher sind als in den alten und das aus unterschiedlichen Gründen, späterer Berufsbeginn, Kinderbetreuung und Pflegeaufgaben mit z. T. sehr unterschiedlichen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen wie z. B. die Lohndiskriminierung von Frauen in unterschiedlicher Höhe. Angesichts einer Durchschnittsrente, die abzüglich der Kranken- und Pflegeversicherung bei Frauen im Westen noch nicht einmal das Grundsicherungsniveau erreicht und im Osten gerade mal etwas darüber ist, wirkt es geradezu perfide, für den Westen im Jahr 2021 eine Nullrunde in der Rentenerhöhung zu planen und die Renten im Osten minimal anzuheben.

Den Rentner*innen in Ost und West ist es wichtig, wie viel Geld sie real zur Verfügung haben, wenn sie mit den gestiegenen Lebenshaltungskosten konfrontiert sind.

Die diesjährige Rentenerhöhung beträgt entsprechend der Lohnsteigerung 3,28% in den alten Ländern und 3,83% in den neuen Ländern. Im Narrativ wird immer noch von der Standardrente gesprochen, die es in der Realität kaum noch gibt, nicht zuletzt auch wegen der durch die Pandemie bedingten noch höheren Arbeitslosenzahlen.