Sicherheit für Leiter*innen von Integrationskursen schaffen

DIE LINKE NRW
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Tausende freiberufliche Lehrkräfte für Integrations- und Berufssprachkurse in NRW sind durch die Corona-Pandemie in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Denn aufgrund des Ausfalls der Kurse ist ihnen eine wichtige Einnahmequelle weggebrochen. Sonja Neuhaus, bildungspolitische Sprecherin von DIE LINKE NRW, erklärt dazu: "Die freiberuflichen Lehrkräfte im Integrationsbereich leisten eine immens wichtige Arbeit. Bereits vor der Corona-Pandemie waren ihre Honorare viel zu niedrig. Nun müssen sie Transferleistungen beantragen. Wir fordern die Landesregierung auf, alle Träger in NRW finanziell so auszustatten, dass sie die Lehrkräfte in ein reguläres Arbeitsverhältnis übernehmen und ihnen einen angemessenen Lohn bezahlen können. Darüber hinaus muss die Landesregierung bis zu einer Normalisierung der Situation das Gehalt von dem Zeitpunkt vor der Corona-Pandemie kompensieren."

Jules El-Khatib, migrationspolitischer Sprecher von DIE LINKE NRW, ergänzt: "Die Arbeit der Lehrkräfte im Integrationsbereich ist unverzichtbar. Sie tragen dazu bei, dass sich Geflüchtete und Migrant*innen in Deutschland einleben können und Perspektiven erhalten. Dass ausgerechnet ihnen jegliche Perspektive genommen wird, ist bizarr. Die Landesregierung muss daher das Anliegen der Initiative ‚Deutsch als Zweitsprache‘ (DaZ) ernst nehmen."

Aus der Praxis berichtet Ingo Langenbach, Honorarlehrkraft für Integrationskurse in Siegen: "Wir Honorarlehrkräfte in der Erwachsenenbildung begleiten Menschen auf ihrem Weg in unsere Gesellschaft. Das ist eine verantwortungsvolle Aufgabe und nicht irgendein Job. Aber unsere Situation ist prekär, unser Reallohn liegt kaum über dem Mindestlohn für ungelernte Arbeitskräfte. Wir werden mit zeitlich befristeten Honorarverträgen abgespeist, zahlen unsere Rentenversicherung und Krankenkassenbeiträge zu 100 Prozent selbst und haben keinen Anspruch auf Verdienstausfall im Krankheitsfall und bekommen kein Urlaubsgeld. Dieser Zustand ist nicht mehr hinnehmbar. Es muss verlässliche und sinnvolle Lösungen sowie sichere und bundesweit einheitliche Angestelltenverhältnisse bei den Trägern für uns Lehrkräfte geben sowie eine Gleichstellung mit Lehrkräften an öffentlichen Schulen anstatt der Gewissheit auf Altersarmut. Das muss drin sein! Das gilt umso mehr, wenn es sich dabei um Tätigkeiten im öffentlichen Auftrag handelt. Schließlich ist Integration und Bildung eine Daueraufgabe der Gesellschaft, die auf- und nicht abgewertet werden darf.“