Statt Leistungsdruck und überfrachteter Lehrpläne: Schuljahr 2021/22 verantwortungsvoll gestalten

DIE LINKE NRW

Kurz vor Beginn der Sommerferien hat NRW-Schulministerin Gebauer (FDP) verkündet, das kommende Schuljahr werde mit Vorsicht begonnen, bezogen auf Maskenpflicht und Tests. Die Ankündigung Gebauers im WDR, man starte in das neue Schuljahr genauso wie das aktuelle ende, liest sich indes wie eine Drohung für viele Schüler*innen, Eltern und Lehrkräfte: Noten- und Leistungsdruck waren zuletzt vielerorts noch stärker als zu normalen Zeiten, da Noten für Zeugnisse auf Basis letzter Tests, Klassenarbeiten, Klausuren zustande kommen mussten.

Der Landtag diskutierte heute (30. Juni 2021) über Anträge, die Rahmenvorgaben des Ministeriums für das neue Schuljahr einfordern - unter anderem, dass es für Schulen in den ersten Monaten des neuen Schuljahres Freiräume für ganzheitliches Lernen geben soll, dass individuelle Lernstände erhoben und vielfältige Förderangebote gerade auch für soziales und emotionales Lernen etabliert werden sollen. Grund- und Förderschulen, an denen Schüler*innen aus Altersgründen nicht geimpft werden können, müssen unverzüglich mit Luftfiltergeräten ausgestattet werden.

Die schulpolitische Sprecherin von DIE LINKE NRW, Dr. Carolin Butterwegge, appelliert an die Regierungsparteien CDU und FDP, sich all diese Forderungen zu Herzen zu nehmen und die Krise als Chance für Bildung zu nutzen: „Besonders wichtig ist, dass das Schulministerium die curricularen Vorgaben für Lerninhalte zumindest im ersten Quartal aussetzt und für die Folgemonate anpasst. Individuelle Förderung, soziales, emotionales und Projektlernen statt Leistungsdruck und inhaltlicher Überfrachtung muss hier die Devise sein."

Nötig sei vor allem auch zusätzliches Personal, Zeit und Förderpläne, um individuelle Rückstände aufzuarbeiten, ohne die Schüler*innen erneut zu überlasten, so Dr. Carolin Butterwegge. DIE LINKE NRW fordert, Schulen mit einer hohen Sozialindexierung besonders zu unterstützen: „Bildungsungleichheit und Schulsegregation machen es erforderlich, dass auch Unterstützungshilfen der Aufholpakete zielgerichtet an Schulen mit besonderen Herausforderungen etwa in Bezug auf die Armutsgefährdung von Schüler*innen, gelenkt werden. Ministerin Gebauer ist hier gefordert, nicht nur die Schulen pandemie-sicher zu machen, sondern endlich auch Verantwortung für die Schwächsten im Glied zu übernehmen und Bildung für alle mit Lernfreude zu ermöglichen."