Tarifrunde der IG Metall: Der Strukturwandel lässt sich nicht gegen die Beschäftigten durchsetzen

DIE LINKE NRW
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Zum Ende der Friedenspflicht in der Metall- und Elektroindustrie am heutigen 1. März wünscht DIE LINKE NRW den Beschäftigten einen langen Atem und viel Erfolg. Nach Ansicht der gewerkschaftspolitischen Sprecherin Ulrike Eifler von DIE LINKE NRW brauche es nun angesichts der Arbeitgeberforderungen den Druck der IG Metall. Denn neben langen Laufzeiten für den neuen Tarifvertrag fordern die Arbeitgeber nur minimale Lohnerhöhungen und automatische Tarifabsenkungen etwa beim Urlaubs- oder Weihnachtsgeld. „Offenbar scheint sich mit der Corona-Pandemie auch eine neue Qualität in den Tarifauseinandersetzung anzubahnen. Den Arbeitgebern reicht die Forderung nach Nullrunden nicht mehr aus. Jetzt wollen sie den Beschäftigten über Einschnitte bei den Sonderzahlungen auch noch aktiv etwas wegnehmen," sagt Eifler.

Problematisch sei das Verhalten der Arbeitgeber vor allem deshalb, weil der Strukturwandel nicht gegen die Beschäftigten durchgesetzt werden könne. „Gerade im industriell geprägten NRW erfordern die Widersprüche des aktuellen Strukturwandels seine soziale Gestaltung", so Eifler weiter.

Der Umbruch in der Arbeitswelt, von dem die Metall- und Elektroindustrie in besonderer Weise betroffen ist, sei epochal. Nach einer bundesweiten Beschäftigtenumfrage der IG Metall zufolge haben bereits 52,5 Prozent der Betriebe damit begonnen, Arbeitsplätze abzubauen. Deshalb sei die Tarifrunde vor allem eine Auseinandersetzung um die Ausgestaltung des aktuellen Strukturwandels. „Beschäftigungssicherung und nachhaltige Konzepte für den Erhalt industrieller Standorte dürfen sich nicht ausschließen und der ökologische Umbau der Industrie darf nicht auf Kosten der Beschäftigten betrieben werden," erklärt Eifler abschließend.