Weg mit § 218 StGB: 80.000 Unterschriften für ein Gesetz für Selbstbestimmung

DIE LINKE NRW

Am Freitag (12.11.2021) wird der Kampagnenaufruf „150 Jahre Widerstand gegen § 218 StGB – es reicht! Schwangerschaftsabbruch raus aus dem Strafgesetzbuch!" an die demokratischen Parteien des neuen Bundestages überreicht. Mehr als 80.000 Unterschriften wurden gesammelt, über 165 Organisationen und Initiativen waren beteiligt. DIE LINKE NRW ist eine der Organisationen. Dazu erklärt Nina Eumann, Landessprecherin von DIE LINKE NRW:

„150 Jahre Kriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs und 50 Jahre engagierten Kampfes liegen hinter uns. Immer noch hat Deutschland eines der restriktivsten Abtreibungsgesetze in Europa – zum Schaden der Frauen. Ein Schwangerschaftsabbruch bleibt – direkt hinter Mord und Totschlag geregelt – eine Straftat, auch wenn Änderungen des Paragraphen Abbrüche erleichtert haben. Seit 150 Jahren sind Schwangerschaftsabbrüche verboten. Wir wollen Schwangerschaftsabbrüche aus dem Strafgesetz streichen und stattdessen ein Recht auf selbstbestimmte Schwangerschaft, denn eine Entscheidung für oder gegen ein Kind muss frei von gesetzlichem Zwang, aber auch ohne materielle Zwänge und frei von Diskriminierungen möglich sein."

Kira Sawilla, Frauenpolitische Sprecherin im Landesvorstand von DIE LINKE NRW, weiter: „Wir solidarisieren uns mit den tausenden Demonstrant:innen, die am vergangenen Wochenende durch polnische Städte gezogen sind, nachdem eine Schwangere gestorben war, der polnische Ärzte eine Abtreibung verweigert hatten. In Polen sind Abtreibungen nur noch legal, wenn die Gesundheit der Schwangeren in Gefahr ist oder die Schwangerschaft das Ergebnis einer Straftat ist. Das hat zur Folge, dass Ärzte bei einem durchgeführten Schwangerschaftsabbruch zugleich Angst haben müssen, dass jemand infrage stellt, ob das Leben der Mutter bedroht war. Diese Praxis ist menschenfeindlich und darf es weder in der EU noch woanders auf der Welt geben."

Die Petition „150 Jahre Widerstand gegen § 218 StGB – es reicht! Schwangerschaftsabbruch raus aus dem Strafgesetzbuch!" kann hier unterschrieben werden.

Informationen zu Schwangerschäftsabbrüchen gibt es hier