Welttag der Artenvielfalt: In NRW sind ein Viertel der Arten bedroht

DIE LINKE NRW

Zum Welttag der Artenvielfalt am 22. Mai erklärt Edith Bartelmus-Scholich, Tier- und Artenschutzpolitische Sprecherin von DIE LINKE NRW:

„Viele heimische Arten sind in NRW gefährdet. Zur Messung der biologischen Vielfalt findet in NRW regelmäßig ein Monitoring statt, bei dem nicht nur Bestandszahlen der einzelnen Arten erhoben werden. Dabei werden die unterschiedlichen Lebensräume untersucht: Quellen, Fließ- und Stillgewässer, Moore, Magerrasen, Wälder etc. Zu verzeichnen ist, dass die Qualität der Lebensräume gleichbleibend schlecht ist.. 2% der Arten sind in NRW schon ausgestorben. Ein Viertel der Arten stehen auf der Roten Liste, sind also akut gefährdet, darunter über 50% der Moose. Hinzu kommen z.B. Wildbienen, Schmetterlinge, Libellen, Insekten allgemein, Flusskrebse, Amphibien und Vögel. Unter den bedrohten Arten sind viele, die früher sehr weit verbreitet waren, z.B. die Wiesenglockenblume, der Schachbrettfalter oder die Feldlerche. Bei Vögeln ist ein Rückgang der Bestände von ca. 50% zu beobachten. U.a. sind die Bestandszahlen beim Kiebitz um 75% und beim Rebhuhn um 94% eingebrochen. Gut dokumentiert durch die Krefelder Langzeitstudie (1985 – 2017) ist der Rückgang der Biomasse der Insekten. Innerhalb von etwas mehr als 30 Jahren ist selbst in Naturschutzgebieten die Biomasse der Insekten um 75% zurückgegangen."

Und weiter: „Die Ursachen für das massive Artensterben und den Rückgang der Bestandszahlen fast aller Arten sind in dem hohen Flächenverbrauch, der Versiegelung vieler Flächen und der Intensivierung der Landwirtschaft zu suchen. Ökosysteme werden zerstört, die Zahl der Arten nimmt ab und innerhalb der verbliebenen Arten nimmt die genetische Vielfalt ab. Die Klimakrise verschärft den Druck auf die Arten. Oft liegen kleine Schutzgebiete inmitten großer Flächen auf denen z.B. Pestizide und Gülle ausgebracht werden. Gewässer verändern durch landwirtschaftliche Nutzung in der Umgebung ihren Charakter als Lebensräume oder trocknen im Zuge des Klimawandels aus. Die Landesregierung ist aufgefordert, die Biodiversitätsstrategie der EU von 2015 in NRW endlich umzusetzen. Die Landwirtschaft muss auf die Produktion ökologischer und regionaler Lebensmittel umgestellt werden und der Flächenverbrauch muss reduziert werden. DIE LINKE. NRW vermisst hier eine zielgerechte Politik der Landesregierung und unterstützt die Volksinitiative Artenvielfalt."