Wohnungslose brauchen im Corona-Winter besonderen Schutz

DIE LINKE NRW
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Wohnungslose haben schwer zu kämpfen. Waschen, Duschen, Trinkwasser und warme Mahlzeiten sind oft schwer zu realisieren. In der augenblicklichen Pandemiesituation sind Suppenküchen und öffentliche Toiletten vielfach geschlossen. An den Essensausgaben, die es noch gibt, bilden sich langen Schlangen. Damit sind soziale Distanz, die Möglichkeit Quarantänemaßnahmen umzusetzen und auch nur ansatzweise Unterstützung zu bekommen, eine Illusion. „Abstandhalten, Händedesinfektion und Mundschutz sind für Wohnungslose nur selten zu realisieren. Es besteht dringender Handlungsbedarf auch diese Menschen ausreichend zu schützen“, erklärt Christiane Tenbensel, Mitglied im Landesvorstand von DIE LINKE NRW.

Rund 50.000 Menschen sind in Nordrhein-Westfalen derzeit wohnungslos, im Ruhrgebiet liegt die Armutsquote bei 21,1 Prozent, dies sind rund sechs Prozent mehr als im bundesdeutschen Vergleich.

Tenbensel weiter: „Weder die Gesellschaft noch die Landesregierung NRW dürfen tatenlos wegschauen. Die Landesregierung muss sicherstellen, dass die Kommunen – insbesondere die Arbeitsämter – sowohl finanziell als auch personell so ausgestattet werden, damit sie für Wohnungslose entsprechende Schutzmaßnahmen und medizinische Versorgung gewährleisten können. Wenn die Temperaturen draußen fallen, muss dafür gesorgt werden, dass in den Notfallstellen die AHA-Regeln eingehalten werden können. Träger, die Wohnungslose und Menschen, die von Wohnungslosigkeit bedroht sind, beraten und unterstützen, müssen finanziell und personell ebenfalls besser gestellt werden.“