
Tödliche Schüsse auf Mouhamed: Kennzeichnungspflicht für NRW-Polizeikräfte ist überfällig
Zum Jahrestag der tödlichen Polizeischüsse auf den 16-jährigen Mouhamed Lamine Dramé in der Dortmunder Nordstadt erklärt Sascha H. Wagner, Sprecher von DIE LINKE.NRW:
„Mit großer Betroffenheit hatte die Landespolitik in NRW auf den Tod des 16-jährigen Mouhamed Lamine Dramé reagiert. Dass im Einsatz die Verhältnismäßigkeit nicht gewahrt worden war, ist mittlerweile klar. Doch die finale Klärung steht weiterhin aus: Wie konnte ein Einschreiten bei einem Suizidversuch so eskalieren, warum wurde eine Maschinenpistole vom Typ MP5 eingesetzt, wieso waren die Bodycams nicht eingeschaltet? Sind einige der beteiligten Polizeikräfte zu unerfahren gewesen, hat Rassismus eine Rolle gespielt? Dies alles muss schnellstmöglich aufgearbeitet werden!
Wir fordern die Landesregierung darüber hinaus erneut dazu auf, endlich eine Kennzeichnungspflicht für Polizeikräfte einzuführen. Und es braucht die Schaffung von unabhängigen Untersuchungsstellen, die sich mit allen Fällen polizeilichen Fehlverhaltens auseinandersetzen.
Es gibt 1000 Mouhameds und deshalb rufen wir zur Teilnahme an der vom Solidaritätskreis Mouhamed organisierten Demonstration in Dortmund auf.“
Startpunkt ist am 12. August 2023 um 14:00 Uhr in Reichweite des Hauptbahnhofs. Dort wird am 08. August 2023 - an Mouhameds Todestag - zudem eine Mahnwache stattfinden.