35 Jahre nach Tschernobyl: Urananreicherung in Gronau stoppen!

DIE LINKE NRW
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Am 26. April 1986 explodierte im ukrainischen Tschernobyl ein Atomreaktor. Der radioaktive Fallout zog über ganz Europa hinweg. Auch NRW war betroffen. 35 Jahre nach der Katastrophe ist die zusätzliche radioaktive Belastung durch den Super-Gau in der Ukraine in NRW immer noch messbar. Hierzu erklärt die atompolitische Sprecherin von DIE LINKE NRW, Edith Bartelmus-Scholich:

„Die Folgen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl belasten noch heute die Böden in NRW. Radioaktivität kann so in die Nahrungskette gelangen und gesundheitliche Schäden verursachen.“ In Böden, Pflanzen aus nicht landwirtschaftlich genutzten Bereichen (Blätter, Nadeln, Gras), Schwebstoffen und Sedimenten aus Gewässern, Feststoffproben von Abfällen sowie in Wildpilzen und Wildfleisch sind höhere Gehalte radioaktiver Stoffe nachzuweisen, die nicht natürlichen Ursprungs sind. Hierbei handelt es sich um Spuren der Radioisotope Cäsium-137 (Tschernobyl-Fallout von 1986), Strontium-90 (Kernwaffentests der 1950er- und 1960er-Jahre) und Jod-131 (Nuklearmedizin). Besonders in Waldböden ist das radioaktive Cäsiumisotop 137 weiterhin messbar. Es führt bei Wildschweinen immer noch vereinzelt zu Überschreitungen des für das Inverkehrbringen von Wildfleisch bestehenden Grenzwertes.

„1986 ist NRW aber noch glimpflich davongekommen. Ein Reaktorunfall im belgischen Tihange würde weite Teile von NRW viel stärker radioaktiv verseuchen. Die Landesregierung muss sich daher mit Nachdruck dafür einsetzen, dass die Schrottreaktoren in Tihange und Doel umgehend abgeschaltet werden. Vor allem aber darf sie nicht länger zusehen, wie angereichertes Uran aus Gronau nach Belgien und in die ganze Welt geliefert wird. Die Urananreicherungsanlage in Gronau muss geschlossen werden", fordert Bartelmus-Scholich.