Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit auf Rekordniveau

DIE LINKE NRW
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Zum Arbeitsmarktbericht NRW Mai 2020: „Während die offiziellen Arbeitslosenzahlen in NRW im Vergleich zum Vorjahresmonat um 123.232 Personen auf ein neues Rekordhoch von 757.118 erwerbslosen Menschen gestiegen sind, befinden sich Ende Mai 2.260.156 Beschäftigte in Kurzarbeit," kommentiert der Sprecher für Arbeitsmarktpolitik im Landesvorstand DIE LINKE.NRW, Jürgen Aust, die aktuellen Zahlen.

"Da die offizielle Statistik jedoch eine große Zahl von faktisch erwerbslosen Menschen gar nicht erfasst, muss von einer tatsächlichen Erwerbslosigkeit von 961.992 erwerbslosen Menschen ausgegangen werden. Inzwischen dürfte die Erwerbslosigkeit sogar über 1 Mio. erwerbslosen Menschen in NRW liegen, da die aktuellen Zahlen bereits zur Mitte des Vormonats abgerufen werden und der weitere Arbeitsplatzabbau noch nicht registriert ist. Rechnet man die Menschen in Kurzarbeit hinzu, dann sind aktuell mehr als 3 Mio. Menschen gezwungen, von erheblich gekürzten monatlichen Leistungen zu leben, was dazu führt, dass ein großer Teil nicht mehr in der Lage ist, die Miete aufzubringen oder Ratenzahlungsverpflichtungen nachzukommen.“

Erschwerend kommt hinzu, dass nahezu im Tagesrhythmus zahlreiche Großkonzerne Massenentlassungen ankündigen, wie z.B. ThyssenKrupp, Lufthansa, Deutsche Bank oder Daimler Benz in einer Größenordnung von weit über 150.000 Arbeitsplätzen. Die Konzerne nutzen gewissermaßen die Gunst der Stunde, indem sie vordergründig auf Corona verweisen, während eine wirtschaftliche Rezession sich bereits im Herbst des letzten Jahres abzeichnete und die meisten Konzerne ihre Pläne zum Stellenabbau bereits in der Schublade hatten.

„Während die Beschäftigten im öffentlichen Dienst sich um ihren Arbeitsplatz und die Weiterzahlung von Gehalt oder Lohn keinerlei Sorgen machen müssen, sitzen in der Krise hunderttausende von Beschäftigten wie auf einem Schleudersitz, weil eine privatkapitalistische Wirtschaft nicht bereit bzw. in der Lage ist, den Menschen Arbeitsplatzsicherheit zu bieten. Die aktuelle Krise zeigt einmal mehr, dass es überfällig ist, systemrelevante Betriebe und insbesondere Unternehmen, die für die öffentliche Daseinsvorsorge notwendig sind, in öffentliches Eigentum zu überführen, wie es DIE LINKE seit längerer Zeit fordert. Nur dann wäre gewährleistet, dass die Beschäftigten in einer wirtschaftlichen Krise nicht mehr befürchten müssten, in die Erwerbslosigkeit entlassen zu werden bzw. ihren bisherigen Lebensstandard aufgeben zu müssen.“ so Aust abschließend.