Arbeitsplätze retten: LINKE NRW fordert Einstieg des Landes bei Thyssenkrupp

DIE LINKE NRW
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Durch die Krise bei Thyssenkrupp sind tausende Arbeitsplätze in der Region und konkret am Stahlstandort Duisburg gefährdet. Nach einem Gespräch mit Betriebsräten aus Duisburger Stahlstandorten mischt sich DIE LINKE NRW in die laufende Debatte um eine staatliche Beteiligung bei Thyssenkrupp ein. Dazu erklärt Christian Leye, Landessprecher von DIE LINKE NRW:

„Dass der CDU-Wirtschaftsrat in der Frage einer Staatsbeteiligung so ideologisch verbohrt ist, zeigt Politikunfähigkeit mitten in der härtesten Krise der Bundesrepublik. Die Politik muss die Sorgen der Beschäftigten ernst nehmen und endlich handeln, bevor es zu spät ist. Wenn heute ein Industriearbeitsplatz wegfällt, kommt der morgen nicht wieder. Wer zusieht, wie die Industriestandorte kaputtgehen, schreibt eine ganze Region ab. Auch hat die Gesellschaft ein Interesse daran, Stahlproduktion in NRW zu erhalten: Einerseits ist klar, dass wir auch in Zukunft Stahl brauchen werden für unsere maroden Brücken, Gebäude und den notwendigem Ausbau des Nahverkehrs. Andererseits sollte der Stahl so sauber wie nur möglich hergestellt werden. Wir schlagen deswegen vor, dass das Land NRW über eine zu gründende Industriestiftung bei Thyssenkrupp einsteigt. Statt aggressiver Finanzinvestoren über Aktienpakete soll die Gesellschaft durch die Industriestiftung mitreden, wenn es um systemrelevante Schlüsselindustrien geht. So werden zweitens die notwendigen Investitionen möglich, um die Arbeitsplätze langfristig zu retten und die Produktion ökologischer zu gestalten. Derzeit kann sich der Staat ohne einen einzigen Cent Kosten langfristig Geld am Finanzmarkt leihen – eine einmalige Chance für uns in Nordrhein-Westfalen, um uns für die Zukunft aufzustellen."

Leye erklärt weiter: "An jedem Stahlarbeitsplatz hängen mindestens sechs weitere Arbeitsplätze in der Region. Hier ist schon jetzt jeder Fünfte arm - wie stellt sich die Landespolitik die Zukunft der Region vor, wenn sie den Stahl abschreibt? Durch den Einstieg der Industriestiftung ist sichergestellt, dass keine schädlichen Entscheidungen mehr gegen den Willen der Beschäftigten und ihrer Gewerkschaft fallen können, die in der Industriestiftung neben Kommunal- und Landespolitik vertreten sein sollen. Das ist demokratisch, sichert langfristig Arbeitsplätze und ermöglicht eine ökologisch sinnvolle Industrieproduktion. Da die Landesregierung offensichtlich keinen Plan hat, wie es hier weitergehen soll, fordern wir sie auf, sich zu unseren Vorschlägen zu positionieren."