Kernproblem beim Lernen auf Distanz weiter ungelöst

DIE LINKE NRW
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Noch vor seinem geplanten Inkrafttreten am 11. Januar hat NRW-Schulministerin Gebauer am heutigen Mittwoch (6. Januar 2021) ihr eigenes, erst am 21. Dezember 2020 an die Schulen versandtes „Stufenkonzept“ einkassiert und damit erneut eine Kehrtwende vollzogen. Dazu erklärt Dr. Carolin Butterwegge, schulpolitische Sprecherin von DIE LINKE NRW: „Lautete im vergangenen Herbst noch die Devise ‚die Schulen bleiben offen‘, soll nun plötzlich das Gegenteil umgesetzt werden: geschlossene Schulen, kein Präsenzunterricht, zumindest bis 31. Januar, außer bei Klausuren in den Jahrgangsstufen Q1 und Q2. Da kommt doch keiner mehr mit – weder Lehrkräfte noch Eltern und am Allerwenigsten die Kinder und Jugendlichen.“

Die LINKE fordert das Schulministerium auf, endlich einen längerfristigen Plan B für das laufende Schuljahr vorzulegen: Eltern brauchen jetzt Planungssicherheit und Lehrkräfte die Option, Pädagogik und Gesundheitsschutz zu verbinden. Die LINKE NRW fordert darüber hinaus, dass eine Nichtversetzung keine Option im Schuljahr 2020/21 sein darf. Schüler*innen brauchen jetzt Entlastung: vom Noten-, Zeugnis- und Prüfungsdruck! Und ganz wichtig: Elternbeiträge für eine nicht stattfindende Ganztagsbetreuung müssen ebenfalls vom Tisch. Zudem brauchen Familien in wirtschaftlicher Not staatliche Unterstützung, um das Mittagessen, das die Kinder sonst in der Schule einnehmen würden, finanzieren zu können.

Die schulpolitische Sprecherin abschließend: "Schüler*innen der Klassen 1 bis 6 eine Präsenznotbetreuung zu ermöglichen, sei zwar ein gutgemeintes Angebot, aber Mühe allein genüge nicht, denn das Kernproblem beim Distanzunterricht bleibe weiterhin ungelöst. Jüngere Kinder und Jugendliche, die in beengten Verhältnissen leben, die digital nicht voll angeschlossen sind oder von Zuhause wenig Unterstützung beim Lernen erhalten, würden weiter zurückgeworfen. Die schon vor Corona vorhandene Bildungsschere öffnet sich im Distanzunterricht weiter. Und schließlich sind die psychosozialen Folgen der Kontaktreduzierung besonders für Heranwachsende immens. Hier müsse mit Angeboten so früh wie möglich gegengesteuert werden."