Corona-Folgen: Frauen vermehrt von häuslicher Gewalt betroffen

DIE LINKE NRW
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In Nordrhein-Westfalen wurden im Jahr 2020 insgesamt 29.155 Fälle der häuslichen Gewalt erfasst. Dies entspricht einem Anstieg von 7,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 22.905 Opfer (70,0 Prozent) waren Frauen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Opferzahl um 7,9 Prozent. 76,7 Prozent der Tatverdächtigen waren männlich.

Dazu erklärt Martina Siehoff, Frauenpolitische Sprecherin von DIE LINKE NRW: „Der Lagebericht Häusliche Gewalt der Kriminalpolizei bestätigt unsere Befürchtungen. In der Pandemie steigt die häusliche Gewalt gegen Frauen stark an. Frauen sind zuerst die Leidtragenden, wenn Familien auf eine kleine Wohnung zurückgeworfen werden und mit Homeschooling der Kinder und Existenzsorgen durch wegbrechende Einkommen allein gelassen werden. Es zeigt sich, dass die Regierungen die sozialen Folgen ihrer Politik nicht genügend im Blick haben."

„Unabhängig davon, dass alle während der Pandemie soziale Kontakte minimieren sollen, hätte die Bundesregierung schon längst eine umfassende finanzielle Unterstützung für Familien beschließen müssen. Und die Landesregierung hätte alle Anstrengungen unternehmen müssen, rasch die jetzt notwendige Anzahl von Frauenhausplätzen zu schaffen. Dass nichts davon geschieht, zeigt wieder einmal, dass die Interessen von Frauen bei CDU und FDP nicht in guten Händen sind", folgert Nina Eumann, Landesprecherin von DIE LINKE NRW.

Das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" ist unter 08000 - 116 016 zu erreichen!