E.ON-HV 2018: Im Schatten des Stellenkahlschlags

DIE LINKE. NRW
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E.ON und RWE planen eine Neuordnung ihrer Geschäfte mit der Übernahme von Innogy durch E.ON und einem umfangreichen Tausch von Geschäftsaktivitäten und Vermögenswerten. E.ON konzentriert sich auf die Energienetze und das Endkundengeschäft, RWE mutiert zu einem Stromproduzenten aus konventionellen und erneuerbaren Energien. E.ON erhält das Vertriebs- und Netzgeschäft von Innogy, RWE die Ökostrom-Sparte. Dabei sollen bei E.ON und Innogy insgesamt bis zu 5000 Stellen - von mehr als 70.000 Stellen insgesamt - wegfallen. Dadurch sollen langfristig 800 Mio. € jährlich eingespart werden. Insbesondere in Essen und Dortmund wird ein Stellenkahlschlag befürchtet.

"Die Gewerkschaften erhoffen sich einen sozialverträglichen Stellenabbau ohne betriebsbedingte Kündigungen und den Erhalt der Standorte Essen und Dortmund", so der energiepolitische Sprecher des Landesvorstands der NRW-Linken, Michael Aggelidis.

"Selbst wenn aber diese Bedingungen durch die Gewerkschaften ver.di und IG BCE durchgesetzt werden könnten, fällt das Äquivalent der Kaufkraft von 5000 Stellen weg. Das ist ein schwerer Schlag für die Kaufkraft  der beiden  Ruhrgebietsmetropolen. Hier zeigt sich, dass sogenannte Einsparungen allenfalls ein Mehr an Profit für die Aktionäre darstellen, für die Kaufkraft jedoch als Verlust verbucht werden muss."

In Essen arbeiten rund 2600 Beschäftigte der (ehemaligen) RWE-Tochter Innogy. In Dortmund gehören rund 1300 Mitarbeiter zu Innogy.

"Jahrelang haben die Konzernverantwortlichen die Energiewende verschlafen, jetzt sollen die Beschäftigten die Zeche zahlen", so Aggelidis weiter.

Ein Skandal, der erneut belegt, dass aus Sicht der Linken NRW ein profitorientiertes Konzerngebahren keine gute Grundlage für die soziale Sicherheit von Beschäftigten sein kann und langfristig den betroffenen Städten die Lebensgrundlagen zu entziehen droht.