Streiks und Demonstrationen zum 8. März

DIE LINKE NRW
Nachrichten

Der Internationale Frauentag war und ist ein kämpferischer Tag der sozialistischen Frauen. Nicht immer wurde er in seiner mehr als 100jährigen Geschichte in diesem Sinne begangen. Doch nach Jahren des Rosenverteilens und nur weniger politischer Interventionen, haben Frauen*kampftagsbündnisse den 8. März in Deutschland wieder stärker politisiert und wichtige Aufbauarbeit für eine neue Welle der Frauen*bewegung geleistet.

Für uns ist der 8. März kein Gedenktag, sondern bleibt ein kämpferischer Tag, denn viele Forderungen der Frauenbewegung sind noch lange nicht erfüllt. Der 8. März wird auch in den kommenden Jahren ein Tag sein voller Aktivitäten,  Diskussionen, Kultur und des Feierns. In diesem Jahr wird das erste Mal seit 25 Jahren wieder zu einem Frauen*streik aufgerufen. Damit reihen sich auch Feministinnen in Deutschland in die globale Frauen*streikbewegung ein. Weltweit wehren sich Frauen* damit gegen Neoliberalismus, Korruption, politische Verrohung, gegen Rassismus, Sexismus und Gewalt an Frauen, gegen Armut, Krieg, den Raubbau an der Natur und ausbeuterische  Arbeitsverhältnisse  – sei es in Indien oder auf Bali, in Polen oder Italien, in Argentinien oder den USA.

„Wenn wir streiken, steht die Welt still“ ist das Motto des Aufrufs, der im November von rund 400 Frauen* auf der ersten bundesweiten Frauen*streikversammlung einstimmig beschlossen wurde. Ein feministischer Streik erkennt Arbeit nicht nur an, wenn sie entlohnt wird, sondern will darüber hinaus die unzähligen Stunden von Pflege-, Erziehungs- und emotionaler Arbeit von Frauen* sichtbar machen. Nicht zu vergessen die unverzichtbare ehrenamtliche soziale Arbeit von Frauen, insbesondere von Senior*innen. Auch diese Arbeit ist Arbeit und berechtigt Frauen* zum Streik. Gleichzeitig denken wir gemeinsam mit Gewerkschafter*innen darüber nach, wie betriebliche Streikformen aussehen können. Eine Möglichkeit ist die aktive Mittagspause.

Wir wollen auch auf die weiterhin existierende Ungerechtigkeit in Deutschland hinweisen: Das Armutsrisiko für alleinerziehende Frauen ist nach wie vor hoch, Altersarmut ist vorprogrammiert. Und die Forderung nach gleicher Bezahlung für gleichwertige Arbeit ist immer noch nicht erfüllt: die Unterfinanzierung der Frauenhäuser, struktureller Sexismus, die Liste ist lang.

DIE LINKE. NRW ruft deshalb dazu auf, am 8. März nicht nur dem Aufruf zur Demonstration zu folgen, sondern sich an den vielseitigen Frauen*streikaktivitäten in NRW zu beteiligen. Sei es an den vielen Orten, an denen Frauen* arbeiten werden oder zu Hause, indem Frauen* alle anfallenden Arbeit abgeben und eine gerechte Arbeitsverteilung zur Debatte zu stellen.

Männer rufen wir dazu auf, Frauen* am 8. März in ihren Streikaktivitäten zu unterstützen.

Der 8. März wird Frauen*kampftag bleiben, wenn wir dafür sorgen!

Mehr zum Frauenstreik: https://frauenstreik.org/

Zur landesweiten Demo am 9.3. um 14 Uhr in Düsseldorf: https://www.facebook.com/events/324301271767268/