Herr Laschet, wagen Sie den Blick nach Berlin!

DIE LINKE NRW
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Nach dem Beschluss von Bundeskanzlerin Merkel und den Ministerpräsident*innen der Bundesländer dürfen vom 24. Bis 26. Dezember über den eigenen Hausstand hinaus maximal vier Personen aus dem "engsten Familienkreis" zusammenkommen. Es muss sich um den engsten Familienkreis handeln, also Ehegatten, Lebenspartner*innen, Geschwister, Verwandte in "gerader Linie".

Dazu erklären Nina Eumann und Christian Leye, Landessprecherin und -sprecher für DIE LINKE NRW:

"Zwar kommt die Einsicht der Länderchefs, allen voran von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) reichlich spät, aber es ist richtig und notwendig, das öffentliche Leben bis zum 10. Januar nächsten Jahres herunterzufahren. Allerdings gehen die Kontaktbeschränkungen vor allem an Weihnachten an der Lebensrealität vieler Bürger*innen vorbei."

"Die Kleinfamilie bestehend aus Mama, Papa und Kind ist doch heute nicht mehr die Norm. Etwa sieben bis 13 Prozent der Familien leben heute als Patchworkfamilie zusammen und die Zahl der in Ein-Personen-Haushalten lebenden Menschen betrug 2018 rund 20 Prozent. Für viele dieser Menschen bedeutet nun Weihnachten in NRW auch Einsamkeit. Wir schlagen vor, mal den Blick nach Berlin zu werfen: Das rot-rot-grüne Berlin erlaubt bis jetzt auch Treffen mit nicht-Verwandten an Weihnachten."

Eumann und Leye weiter: "Herr Laschet, DIE LINKE bleibt dabei: Familie ist da, wo Menschen Verantwortung füreinander übernehmen, egal ob als Lebensgemeinschaft, als Ehepaar, als Mehrgenerationenhaushalt oder in anderen Formen der Gemeinschaft. Familie ist da, wo Menschen füreinander da sind, egal ob sie miteinander verwandt sind."

Es gibt zudem gefährdete Personengruppen, die gerade in der Weihnachtszeit besondere Unterstützung benötigen: Frauen und Kinder, die von Gewalt bedroht sind und/oder Gewalt in ihrem Zuhause erleben, Menschen mit psychischen Erkrankungen und Wohnungs- bzw. Obdachlose. "Halten wir Augen und Ohren offen, bieten wir Hilfe an, wo wir sie für notwendig halten. Kurzum nehmen wir die Botschaft von Weihnachten ernst - auch wenn nicht alle von uns gläubige Christen sind: Zeigen wir Nächstenliebe, seien wir solidarisch", so Eumann und abschließend.

Das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" ist unter der Nummer 08000 116 016 erreichbar.

Die Telefonseelsorge ist unter 0800 / 111 0 111 , 0800 / 111 0 222 oder 116 123  zu erreichen, per Mail und Chat unter online.telefonseelsorge.de.