Krisengewinnler Vonovia in die Schranken weisen!

DIE LINKE NRW
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Viele Menschen wissen in der Corona-Krise nicht mehr, wie sie ihre Mieten bezahlen sollen, aber bei Deutschlands größtem Wohnungsunternehmen knallen die Sektkorken. Der in Bochum ansässige Vonovia-Konzern hat seinen Geschäftsbericht für das Jahr 2020 veröffentlicht und verkündet weitere Mietpreis-Steigerungen und hohe Gewinne: Im Krisenjahr 2020 hat der größte Mietpreistreiber der Republik einen operativen Gewinn von 1,35 Milliarden Euro erwirtschaftet – sogar 10,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Der wohnungspolitische Sprecher von DIE LINKE NRW Amid Rabieh fordert angesichts dessen einen gesetzlichen Mietenstopp sowie einen besseren Schutz der Mieterinnen und Mieter vor den Machenschaften der Wohnungskonzerne.

„Der Konzern könnte sich problemlos deutliche Mietsenkungen und notwendige Instandsetzungen sowie energetische Verbesserungen leisten, ohne die Kosten mit hohen Gewinnen auf die Mieterinnen und Mieter zu umzulegen. Stattdessen will der Vorstand jetzt die Dividenden für seine Aktionärinnen und Aktionäre erhöhen lassen. Einmal mehr zeigt sich: Konzerne wie Vonovia werden trotz sprudelnder Gewinne nicht freiwillig ihren Beitrag zur Entlastung der Bevölkerung und zur Überwindung der Krise leisten. Deswegen muss die Politik eingreifen. DIE LINKE fordert als ersten Schritt, die Mieten flächendeckend für sechs Jahre gesetzlich einzufrieren. Das alleine reicht jedoch nicht. Insgesamt dürfen wir das Grundrecht auf Wohnen nicht Konzernen wie Vonovia und dem destruktiven Spiel der Märkte überlassen. Um die Krise im Bereich des bezahlbaren Wohnraums in den Griff zu bekommen, brauchen wir in NRW eine Rücküberführung von bereits privatisierten Wohnungsbeständen in öffentliches Eigentum, um sie gemeinwohlorientiert bewirtschaften zu können."

Amid Rabieh weist darauf hin, dass Vonovia auch deshalb zu den Krisengewinnlern gehört, weil die Wohnungskonzerne indirekt durch Sozialleistungen subventioniert werden. „Damit ist der Konzern nicht nur ein Problem für Mieterinnen und Mieter, sondern auch für die öffentliche Hand", so Amid Rabieh weiter. „In der Krise könnte der Staat das Geld im Sozialhaushalt wirklich für besseres gebrauchen als zur Erhöhung von Gewinnausschüttungen an Immobilien-Aktionäre. Statt Maßnahmen zu ergreifen, nehmen NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und seine Landesregierung die Machenschaften von Vonovia wohlwollend zur Kenntnis. Damit machen sie sich zu Komplizen einer unverantwortlichen Geschäftspolitik."