Lehrermangel: Im Ruhrgebiet droht der Bildungsnotstand

DIE LINKE NRW
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Bei den aktuellen Besetzungsverfahren für die Schulen in NRW droht besonders im Ruhrgebiet extremer Personalmangel. Die Bildungsgewerkschaft GEW schlägt Alarm.

Dazu erklärt die schulpolitische Sprecherin der Linken, Sonja Neuhaus:

"Lehrermangel herrscht hier schon seit vielen Jahren, verantwortet von sämtlichen Landesregierungen aus CDU, SPD, FDP und GRÜNEN. Vielen Schulen im Ruhrgebiet droht nun der Notstand durch fehlende Bewerbungen. Die Landesregierung ist mit den zuständigen Bezirksregierungen zum sofortigen Handeln aufgefordert."

Bereits jetzt fehlen an Grundschulen in NRW bereits über 1.100 Lehrerinnen und Lehrer. Duisburg ist dabei mit 112 Stellen weit überdurchschnittlich betroffen. Die GEW fordert daher jetzt eine Verteilung durch die zentralen Stellen wie bei der Polizei (WAZ Duisburg vom 16.1.)

"Wir unterstützen die GEW. Zusätzlich muss das Land eine Einstellungsoffensive für besonders betroffene Schulbezirke starten und den Bewerbern Angebote machen, so Neuhaus weiter. Die Maßnahme der Landesregierung, Gymnasialbewerber für zwei Jahre Unterricht an Grundschulen zu holen, sei eine Schnapsidee. „Lehrer müssen endlich in allen Schulformen unter gleichen und besseren Bedingungen eingestellt werden, was Bezahlung und die Unterrichtsverpflichtung angeht. Thüringen und Berlin sind hier auf dem richtigen Weg. Vor allem müssen auch an den Hochschulen dringend mehr Studienplätze geschaffen werden. Kurzfristig muss der Seiteneinstieg zu verbesserten Bedingungen ausgebaut werden.“

"Besonders in wirtschaftlich ärmeren Regionen gibt es das Recht auf Schulunterricht nur noch auf dem Papier. Wer in einem abgehängten Stadtteil im Ruhrgebiet wohnt, erhält noch nicht einmal mehr das Mindestmaß an staatlich garantierter Bildung. Diese Abwärtsspirale muss gestoppt werden.", fordert die Essenerin Sonja Neuhaus für den Linken Landesvorstand.