Immer mehr Schulabbrecher*innen: LINKE fordert mehr Geld für NRW-Schullandschaft

Die LINKE NRW
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Die Zahl der Jugendlichen, die ohne Abschluss von der Schule gehen, steigt bundesweit weiter an. Insgesamt haben im Jahr 2017 mehr als 52.000 Jugendliche ihre Schullaufbahn ohne einen Hauptschulabschluss beendet. Das sind 5000 Schüler*innen mehr als noch im Jahr 2015. In NRW stieg die Zahl der Schulabbrecher*innen von 5,8 % auf 6,1%, das Ruhrgebiet ist dabei am stärksten betroffen. Dies ging aus der regelmäßig erscheinenden Bildungschancen-Studie der Caritas hervor. Vor allem Jugendliche mit einem Migrationshintergrund oder aus einkommensschwachen Haushalten sind hiervon besonders stark betroffen. Für die Linke in NRW zeigt dies nur ein weiteres Mal, Bildung hängt immer noch vom ökonomischen und sozialen Status der Familie ab.

Dana Moriße, Mitglied im Landesvorstand die Linke in NRW erklärt: "Dass insbesondere das Ruhrgebiet betroffen ist, hängt mit der sozialen Spaltung und der starken Unterfinanzierung der Region zusammen. Die Landesregierung versäumt es seit Jahren, die finanziellen Engpässe auszugleichen und Sozialarbeiter*innen an allen Schulen zu finanzieren. Dass insbesondere Kinder mit Migrationshintergrund und aus einkommensschwachen Familien betroffen sind, überrascht nicht. Bildungserfolge in Deutschland sind immer noch an den sozialen Status der Eltern gekoppelt - mehr als in jedem anderen Industrieland. Wir fordern deswegen, dass die Landesregierung sich endlich vom dreigliedrigen Schulsystem verabschiedet und für längeres gemeinsames Lernen einsetzt, denn nur so kann die Segregation im Bildungssystem überwunden werden." Der Abbruch der Schule, ohne jeglichen Abschluss bedeutet für die Betroffenen mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Leben in prekären Verhältnissen. Was dann wiederrum zu niedrigen Bildungschancen der eigenen Kinder führt. Der Teufelskreis ist damit perfekt."

Dana Moriße weiter: „Diese Zahlen sind ein Offenbarungseid für eine Landesregierung, die sich zwar fortwährend Bildungsgerechtigkeit auf die Fahnen schreibt, diese aber bisher nicht umgesetzt hat. Sie machen zudem auf den enormen Finanzierungsbedarf in unserem Bildungssystem aufmerksam, hier besteht schließlich ein direkter Zusammenhang: Wenn in den Schulen dauerhaft personelle Ressourcen fehlen, dann wirkt sich das natürlich auf die Bildungsentwicklung der Schüler aus. Die Lehrkräfte können die zahlreichen Aufgaben aktuell einfach nicht mehr stemmen. Um mehr Lehrer*innen an die Schulen zu bekommen, muss aber zunächst der Beruf attraktiver gemacht werden. Eine faire Bezahlung, moderne Räumlichkeiten, lernfördernde Klassengrößen - dies würde sich auf Lehrer*innen und auf die Schüler*innen positiv auswirken und den Trend hin zum Schulabbruch stoppen.“