Solidarität und Unterstützung für gekündigtes Klinikpersonal in Gelsenkirchen

Die LINKE NRW
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Trotz der Corona-Krise sind in Gelsenkirchen in der vergangenen Woche rund 100 Mitarbeiter der Katholischen Kliniken Emscher-Lippe (KKEL) GmbH gekündigt worden. Grund: Die Aufgabe der Krankenhausküche und des Labors im Horster St.-Josef-Hospital sowie Stellenstreichungen in den Bereichen Entsorgung, Hygiene und IT. Dies war am 12. März angekündigt worden und nun in die Tat umgesetzt. Dazu erklärt die Essenerin Ezgi Güyildar, Mitglied im Landesvorstand DIE LINKE NRW: „Besonders die Schließung des Labors ist in Zeiten, in denen in Dortmund in einem Fußball-Stadion tausende Menschen in einem Fußball-Stadion auf Corona getestet werden müssen, vollkommen absurd.“

„Alle, die in den vergangenen Tagen abends den Beschäftigten von Krankenhäusern applaudiert haben, bekommen in Gelsenkirchen nun Gelegenheit, diese symbolische Geste in die Praxis zu überführen. Denn dort brauchen 100 Beschäftigte aus dem St. Josef-Hospital die Unterstützung und Solidarität der Bevölkerung. Sie haben zum 1. April ihren Job verloren haben und müssen sofort wieder eingestellt werden. Wir rufen die Bürger*innen dazu auf, die Geschäftsführung der Katholischen Kliniken Emscher-Lippe GmbH und die Besitzer, die St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH, anzuschreiben und die Wiedereinstellung einzufordern", so Güyildar weiter.

Wie Medienberichten zu entnehmen ist, seien die betroffenen Mitarbeiter*innen – viele von ihnen sind über 50 Jahre alt und werden es sehr schwer auf dem Arbeitsmarkt haben –seit Mitte März vehement zum Wechsel in eine Transfergesellschaft gedrängt worden. Nicht wenige Betroffene sollen sich aus Angst vor Arbeitslosigkeit mitten in der Corona-Krise schließlich zu diesem Schritt entschieden haben.

Christian Leye, Landessprecher DIE LINKE NRW, erklärt dazu: „Es schon ein starkes Stück, mitten in der Corona-Krise 100 Beschäftigte eines Krankenhauses vor die Tür zu setzen. Der Druck, der dabei von der Geschäftsführung auf die Mitarbeiter ausgeübt wurde, ihr ‚Angebot‘ anzunehmen, ist alles andere als christlich. Das gilt auch für die viel zu niedrige Abfindung, die dabei angeboten worden sein soll. Die St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH hatte die Kliniken 2017 übernommen, um sie ‚leistungs- und wettbewerbsfähig‘ weiterzuführen. Wann, wenn nicht jetzt, zeigt sich, dass genau diese Marktlogik im Gesundheitssystem nichts zu suchen hat?"