Tarifrunde im NRW-Einzelhandel: „Danke" heißt mehr Gehalt!

DIE LINKE NRW

DIE LINKE NRW sichert in der bevorstehenden Tarifauseinandersetzung im nordrhein-westfälischen Einzelhandel den Beschäftigten ihre Unterstützung zu. „Ich kann die Arbeitgeber nur davor warnen, die Corona-Krise als Ausrede für Lohndrückerei nutzen zu wollen", sagt Christian Leye, Landessprecher von DIE LINKE NRW.

„Während Corona haben nicht nur die Supermarkt-Ketten deutlich mehr Kasse gemacht. Auch insgesamt ist der Umsatz im Einzelhandel trotz Lockdown messbar gestiegen. Das belegen die Zahlen des Statistischen Bundesamts. Wir müssen aber auch über andere Zahlen reden: Dieter Schwarz, Eigentümer von Lidl und Kaufland, hat sein Vermögen im Jahr 2020 um fast ein Drittel steigern können – auf über 30 Milliarden Euro! Auch die Aldi-Erben Beate Heister und Karl Albrecht Junior sind mehr als fünf Milliarden Euro reicher geworden. Irre wird es, wenn man diese Gewinne in Verhältnis zu durchschnittlichen Löhnen setzt: Für die Vermögenszugewinne des Aldi-Süd-Geschwisterpaares während der Corona-Krise müsste eine Vollzeit-Kassiererin 180.000 Jahre lang arbeiten! Wer angesichts dieser Zahlen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine spürbare Lohnerhöhung vorenthalten will, ist nicht mehr bei Trost."

Auch aus anderen Gründen sei es wichtig, dass sich die Wertschätzung für die harte Arbeit während der Pandemie in mehr Gehalt ausdrücke, so Leye weiter. „Um einer wirtschaftlichen Abwärtsspirale entgegenzuwirken, ist vor allem mehr Binnennachfrage notwendig. Deswegen dürfen wir nicht zulassen, dass sich die Milliarden weiter bei den Konzernen und ihren Besitzern stapeln, während diejenigen, die das Geld erarbeiten, jeden Euro zweimal umdrehen müssen. Wenn die Arbeitgeber im Einzelhandel das durchziehen wollen, machen sie sich selbst mit zu einer Hauptursache für die Wirtschaftskrise, über die sie dann anschließend jammern. Das zu verhindern ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Deswegen stehen wir an der Seite der Beschäftigten im Einzelhandel und ihrer Gewerkschaft. Und wir rufen alle auf, das auch zu tun, sollte sich die Tarifauseinandersetzung in diesem Frühjahr zuspitzen."