Zentralprüfungen aussetzen, Klassenteilung vorbereiten

DIE LINKE NRW
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Am morgigen Donnerstag (28.1.) berät der NRW-Landtag Anträge der Oppositionsfraktionen zur Schulsituation in der Pandemie. Während die rechte AfD verlangt, Schulen und Hochschulen für den Präsenzunterricht sofort zu öffnen, schlagen SPD und Grüne ein Bündel detaillierter Maßnahmen vor. Dr. Carolin Butterwegge, schulpolitische Sprecherin im Landesvorstand von DIE LINKE NRW erklärt dazu:

"Wir unterstützen viele der Kritikpunkte und Vorschläge aus den Reihen von SPD und Grünen. Allerdings greifen sie deutlich zu kurz, um die akute Krise zu lösen. Im Zentrum der Schulpolitik muss ab sofort das Wohl der Schüler*innen, ihrer Familien und der Lehrkräfte stehen, welche von der Regierung Laschet (CDU) und Gebauer (FDP) bis heute vollkommen allein gelassen werden."

Die Schulen sollen nach Ansicht der LINKEN sobald wie möglich zum pandemiegerechten Präsenzunterricht in Kleingruppen zurückkehren. Der Fokus muss darauf liegen, Bildung und Lernfreude erst wieder für alle zu ermöglichen, statt Lehrplänen, Leistungsdruck durch Noten und zentrale Abschlussprüfungen beizubehalten. Diese und andere vielfältigen Anliegen der von der chaotischen Schulpolitik im Land Betroffenen greift DIE LINKE NRW im Februar in ihrer Kampagne zur Corona-Pandemie unter dem Titel "Du hast das Wort" auf.

"Wir schlagen zur Lösung der dringendsten Probleme an den Schulen unter anderem vor, die zentralen Abschlussprüfungen zumindest für dieses Jahr auszusetzen und eine Wahlfreiheit für individuelle Prüfungen an der Schule oder eine Abschlussnote aufgrund der bisherigen Leistungen anzubieten. Vor allem für die unteren Jahrgangsstufen muss dringend der Leistungsdruck ersetzt werden durch persönliche Unterstützung in einer schwierigen Lebenssituation", erläutert Butterwegge.

Für die Zeit der Schulöffnung nach dem Lockdown erwartet DIE LINKE vom NRW-Schulministerium einen klaren Fahrplan, der den Bedürfnissen der Lernenden ebenso gerecht wird wie dem Infektions- und Gesundheitsschutz für alle an Schule Beteiligten in der Pandemie.

Gunhild Böth, Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft Bildung von DIE LINKE NRW, ergänzt: "Wir brauchen ein klares Konzept für den Präsenzunterricht in Kleingruppen. Dazu könnten ergänzend zum Kernunterricht Studierende, Künstler*innen oder Solo-Selbstständige Projekte an außerschulischen Lernorten anbieten. Räume können vor Ort in den Städten und Gemeinden im Bereich von Museen, Veranstaltungsorten und ungenutzten Gebäuden gefunden werden. Was wir nicht brauchen, ist ein chaotischer Wechsel zwischen Präsenz und Distanz, welcher Lehrer- und Schülerschaft wie Eltern überfordert und manch Schüler*in zurücklässt".