Termindetail

Tagesseminar „Jenseits des Anthropozentrismus: Philosophische Ansätze von Tierrechten“

Ort: Düsseldorf, LGS DIE LINKE. NRW, Alt Pempelfort 15, 40211 Düsseldorf
Veranstalter: LAG Tierschutz NRW

Referent: Tobias Lechner, Berlin, Formulierung von Tierrechten in unterschiedlichen Kontexten der Umweltethik

Inhaltlicher Rahmen:

Beginn 11.00:

  1. Begrüßung und Anmoderation zum Thema

Beginn 11.15: Referat mit anschließender Debatte

  1. Formulierung von Tierrechten in unterschiedlichen Kontexten der Umweltethik

  1. Pathozentrischer Ansatz: Allen empfindungsfähigen Lebewesen wird ein eigenständiger Wert zugeschrieben. Der Pathozentrismus findet sich in utilitaristischen sowie in Tierrechtspositionen wieder. Die Idee ist, dass Schmerzen und Freude unabhängig der Spezieszugehörigkeit schlecht, bzw. gut für das Lebewesen sind und daher berücksichtigt werden müssen.

Beispiele für diesen Ansatz: Peter Singer, Tom Reagan

  1. Biozentrischer Ansatz: Allen Lebewesen, auch den Pflanzen, wird ein eigenständiger Wert zugeschrieben. Dabei wird der Wert als für alle Wesen grundsätzlich gleich angesehen oder aber je nach biologischer Organisationshöhe abgestuft. Da aber Leben immer nur auf Kosten von anderem Leben existieren kann, kommt eine Sicht, die eine Wertehierarchie postuliert, mit dem Problem von Interessenskonflikten besser zurande. Die unbelebte Umwelt ist schützenswert, soweit sie Grundlage für die Existenz von Leben ist.

Beispiel für diesen Ansatz: Albert Schweitzer

  1. Ökozentrischer Ansatz: Alles Natürliche (also auch das Nicht-Lebendige) hat einen Eigenwert. Die Natur ist nicht nur Umwelt des Menschen. Sie war vor ihm da und aus sich heraus. Die Umwelt wird als Mitwelt gedacht. Es gibt eine Abstufung der Werte der natürlichen Entitäten, womit technische Eingriffe genau so weit legitimiert sind, wie sie natürliche Kreisläufe nicht zerstören.

Beispiele: Klaus Michael Meyer-Abich, Arne Naess

 

Beginn 13.00: Mittagspause (Es wird ein veganes Angebot gemacht.)

 

Beginn 14:00: Referat mit anschließender Debatte

 

  1. Formulierung von Tierrechten in politischer und Rechtsphilosophie

Tierrechte werden auch als subjektive, überpositive Rechte von Tieren in einer staatlichen Rechtsordnung diskutiert. Von besonderem Interesse ist hierbei die politische Frage, ob Tiere Eigentum eines Menschen oder einer juristischen Person sein können, sowie wie Tiere politisch repräsentiert werden können.

Beispiele: Steve Wise, Gary Francione, Bernd Ladwig

 

Beginn 16.00 Uhr: Kaffeepause

 

Beginn 16.30: Referat mit anschließender Debatte

 

Praktisch politische Ansätze und Tierrechtsbewegung

Die philosophische Debatte hat einen Stellenwert im Diskurs der Tierrechtsbewegung als soziale Bewegung und hat in der Vergangenheit bereits politische Konzepte, Projekte und Praxen hervorgebracht. Zu nennen sind hier beispielsweise: Das Great Ape Project, welches sich bei den Vereinten Nationen für eine Erklärung für Menschenaffen einsetzt, die Gorillas, Orang-Utans, Schimpansen und Bonobos einige Grundrechte gewähren soll. Dies bedeute neben dem Recht auf Leben den Schutz der individuellen Freiheit und des Folterverbots. Kampagnen für den Veganismus, Kampagnen gegen Tierleid verursachende Haltungsbedingungen von sogenannten Nutztieren, Aktivitäten der Tierrechtsbewegung u.s.w. Zudem blicken wir auf aktuelle Entwicklungen im Tierschutzrecht.

Ende 18.00 Uhr

Vorbereitung:

Die TeilnehmerInnen erhalten nach ihrer Anmeldung zum Seminar einen Reader (Datei) mit ausgewählten Texten sowie eine Literaturliste (Datei).

Bitte meldet Euch per Mail an: edith_b_s@yahoo.de

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