Udo Gabriel
Bewerbung für Platz 4 der Landesliste NRW

Liebe Genossinnen und Genossen,

mein Name ist Udo Gabriel, ich kandidiere für Landtagswahl als Direktkandidat für den Wahlkreis 116, bin 60 Jahre alt, verheiratet und bescheidener Vater zweier Kinder im Alter von 16 und 20 Jahren. Von Beruf bin ich Maschinenbautechniker und arbeite seit 1990 als Konstrukteur in einem mittelständischen Unternehmen der Magnet- und Fördertechnik. In diesem Betrieb vertrete ich die Interessen der abhängig Beschäftigten seit 1994 als Betriebsrat.

Politisch wach geküsst wurde ich durch die Lektüre von Kurt Tucholsky im Alter von 15 Jahren. Sofort entschlossen den Kriegsdienst zu verweigern, übersandte ich meinen Antrag an das Kreiswehersatzamt des Kreises Unna, jedoch erfolglos, ich musste die Erfassung noch abwarten. Das tat ich und stellte meinen Antrag erneut im Jahre 1974. Nun begann ein zähes Ringen mit den zuständigen Instanzen, ich durfte sie alle kennen lernen und wurde ganze 6 Jahre nach Antragstellung 1980 vom Verwaltungsgericht Gelsenkirchen als Kriegsdienstverweigerer anerkannt.

Im Herzen und im Kopf immer links und mich selbst zur undogmatischen Linken zählend wurde ich in der Zeit von 1974 bis 1983 zum Wechselwähler zwischen DKP, DS, Volksfront und Die Grünen.

Mit der Gründung des Personenbündnisses „Die Friedensliste“ fühlte ich mich von 1984 bis zur Einverleibung der DDR in die BRD politisch beheimatet und war bei der Bundestagswahl 1987 als Wahlkreis-Pressesprecher an der Seite meines lieben Freundes und Direktkandidaten Werner Sanß tätig.

Im Friedensforum Lünen war ich ab 1982 bis zum Schluss dabei und von hier aus in den Ostermarschausschuss Münsterland delegiert.

Mitglied in der IG-Metall bin ich seit 1980 und habe für 3 Jahre in der Vertreterversammlung der Verwaltungsstelle Dortmund mitgewirkt, bin nun noch im Angestelltenausschuss tätig.

Seit Gründung des PDS-Landesverbandes NRW 1990 war ich in demselben aktiver Sympathisant und neben sehr guten Anderen Mitgründer des Kreisverbandes Unna.

Vom 01.Februar 2002 war ich als Kreistagsabgeordneter im Kreistag Unna und war dort bis zur Kommunalwahl 2004 Einzelvertreter der PDS.

Von 2004 bis August 2009 vertrat ich dort DIE LINKE. als Gruppensprecher. Seit April 2005 gehöre ich der RVR-Fraktion DIE LINKE. als ordentliches Mitglied im Umweltausschuss an und seit 2014 bin ich ordentliches Mitglied in der Verbandversammlung und im Betriebsausschuss Ruhr-Grün.

Meine politischen Schwerpunkte sind die Friedenspolitik sowie die Arbeits- und Sozialpolitik.

Wir leben in einem sehr reichen Land. Und Reichtum ist akzeptabel und wünschenswert, sowie jedem vergönnt. Inakzeptabel wird er erst, wenn der Reichtum der einen die Armut der anderen bedingt. Reichtum ist asozial, wenn er ein volkswirtschaftliches Problem wird.

Der Reichtum in der Bundesrepublik wächst seit Jahren schneller als die Wirtschaft, aber noch schneller wachsen die Armut, die Arbeitslosigkeit und die Verschuldung der öffentlichen Hand.

Diese Lastenverteilung ist katastrophal und gleichzeitig gewollt. Zugespitzt formuliert: „Wer den Armen nichts nimmt, kann den Reichen nichts geben!“ Dabei sind wir in der überaus erfreulichen Lage, dass wir alle weniger arbeiten müssten und trotzdem ein gedeihliches Auskommen haben könnten. Aber wir haben versäumt die Rationalisierung, diese im Grunde emanzipatorische Errungenschaft, für das Gemeinwohl und den gesamtgesellschaftlichen Fortschritt einzusetzen, also in Glück für alle zu verwandeln. Dass es nicht so ist, ist eine Frage der gestaltenden Politik! Und genau hier möchte ich mich mit meiner Kraft einbringen.

Die Bundesrepublik Deutschland gehört seit Rot-Grün unter Gerhart Schröder wieder zu den kriegführenden Staaten und noch länger zu den größten Waffenexporteuren der Welt. Ohne Skrupel werden in Krisengebiete und an Staaten, die die Menschenrechte mit Füßen treten Waffen geliefert. Denn zur Staatsraison unseres Landes gehört es bis Dato nun mal, dass unsere Wirtschaft wichtiger ist als Menschenleben. Und wenn unsere Regierung sich gegen die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung grundgesetzwidrig entscheidet, Kampftruppen nach Afghanistan zu entsenden, um statt hier in das Leben- dort in den Tot zu investieren, dann darf das von kritischen Köpfen nicht verschwiegen werden. Mein Engagement gilt diese Staatsraison aufzuzeigen und zu durchbrechen, unser Land vom Militär zu befreien und die freiwerdenden Mittel für die Bekämpfung der Armut nicht nur hierzulande einzusetzen.

Diese bundespolitischen Gegebenheiten haben eine unmittelbare Auswirkung auch auf die Landespolitik in Nordreinwestfalen und haben statt nur der Aufklärung und Vernunft auch der Verdummung das Feld bereitet. Das ist ablesbar in den zurückliegenden Wahlen, die Rechten bis hin zu den Faschisten gewinnen an Boden, vergiften das friedliche und kulturbereichernde Zusammenleben durch dumpfe Hetze und Fremdenfeindlichkeit. Diese Tatsache erfordert von uns, unsere ganze Kraft einzusetzen, um nicht in einem so veränderten Land wach zu werden, dass Linke, Humanisten und Demokraten unerwünscht sind und verfolgt werden und es dann wieder Fluchtgründe gibt unser Land zu verlassen.

Ich danke für Eure Aufmerksamkeit und wünsche uns viel Kraft im Kampf gegen die Dummheit, den Hass, die Gewalt!

Udo Gabriel

Mitgiedschaften:

  • IG Metall
  • DFG-VK

Politik:

  • 1980 – 1989 Mitglied - Die Friedensliste
  • 1990 – 2007 aktiver Sympathisant – PDS
  • 2002 – 2004 Kreitagsabgeordneter PDS Kreis Unna
  • 2004 – 2009 Kreitagsabgeordneter und Gruppensprecher PDS Kreis Unna
  • ab 2007 Mitglied DIE LINKE
  • 2005 Direktkandidat zur Bundestagswahl Hamm / Unna II
  • 2013 Direktkandidat zur Bundestagswahl Hamm / Unna II