100 Jahre gewerkschaftliche Arbeiter*innen-Bewegung

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Heute vor 100 Jahren, am 5. Juli 1919 ist in Nürnberg der Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund (ADGB) gegründet worden. Der ADGB als Zusammenschluss von 52 Einzelgewerkschaften war eine einflussreiche Massenorganisation. 1920 rief sie zum Generalstreik gegen den Kapp-Putsch auf. Sie erkämpfte die Arbeitslosenversicherung und den Acht-Stunden-Tag. Am 2. Mai 1933 wurden die Gewerkschaftshäuser der Freien Gewerkschaften handstreichartig von der SA besetzt, die Gewerkschaftsvermögen beschlagnahmt und zahlreiche Gewerkschafter*innen verhaftet und in der Folge in Konzentrationslagern ermordet. Viele Gewerkschafter*innen waren anschließend im Widerstand gegen den Faschismus aktiv.

Aus Anlass des Jahrestages der Gründung des ADGB erklärt Inge Höger, langjähriges Gewerkschaftsmitglied und Landessprecherin der Linken in NRW: „Gewerkschaften sind aus der Geschichte der Arbeiter*innen-Bewegung nicht mehr weg zu denken. Sie kämpfen für faire Bezahlung und vernünftige Arbeitsbedingungen. Und sie engagieren sich nicht nur für gute Tarifverträge und betriebliche Mitbestimmung, sondern haben hier in NRW auch das Bündnis für mehr Mieterschutz und bezahlbaren Wohnraum unterstützt. Der DGB in NRW fordert angesichts der Flucht von immer mehr Unternehmen aus der Tarifbindung die Allgemeinverbindlichkeit von Tarifverträgen. Gewerkschaften als Massenorganisationen der Arbeiterklasse sind heute wichtiger denn je. Angesichts von Klimawandel und der Umwälzung der Industrieproduktion geht es nicht einfach mehr um den Erhalt von Arbeitsplätzen sondern um den Umbau der Industriegesellschaft.“