Tihange & Doel: Tschernobyl darf sich nicht wiederholen!

„Wir gedenken der Opfer der Atomwirtschaft und wissen, dass sich solch ein Unheil auch heute jederzeit ereignen kann."

Am 32. Jahrestag der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl, wo am 26. April 1986 Block 4 des Atomkraftwerkes explodierte und den bislang schwersten atomaren Unfall weltweit auslöste, erinnert Hanno von Raußendorf, Sprecher für Umwelt und Klimaschutz im Landesvorstand der Linken NRW, an die Folgen:

„Allein 125.000, der nach der Katastrophe eingesetzten Arbeiter, haben in Folge der Strahlenbelastung ihr Leben verloren, mehr als 600 Millionen Menschen in ganz Europa sind bis heute gesundheitlich betroffen. Wir gedenken der Opfer der Atomwirtschaft und wissen, dass sich solch eine Unheil auch heute jederzeit ereignen kann. 

Mit Tihange und Doel haben wir zwei der weltweit gefährlichsten Atomkraftwerke sehr nah an den Grenzen NRWs. Käme es dort zum Super-GAU, könnte auch auf deutscher Seite ein Gürtel von Aachen bis Prüm unbewohnbar werden. Je nach Windrichtung würde die nukleare Wolke Düsseldorf und Köln, ja sogar Dortmund erreichen. 

RWE, das heute seine Hauptversammlung in Essen durchführt, hält gemeinsam mit E.on 1/3 an Urenco, dem Unternehmen, dass in Gronau die einzige Urananreicherungsanlage in Deutschland betreibt. Das dort angereicherte Uran wird zu Brennstäben verarbeitet, die auch in die beiden belgischen Pannen-Kraftwerke Tihange und Doel geliefert werden. RWE wie E.on tragen deshalb eine Mitverantwortung. Wir fordern den sofortigen Stopp aller Lieferungen von Brennelementen aus Deutschland nach Belgien.

Zum Schutz der Bevölkerung muss die Atomwirtschaft in Deutschland sofort und vollständig beendet werden. Szenarien der Bundesregierung zur Verlängerung der Laufzeiten einzelner Atomkraftwerke, über das Enddatum 2022 hinaus, sind völlig verantwortungslos und inakzeptabel."