Uni-Kliniken Düsseldorf & Essen: Vorstände spielen mit der Gesundheit der Patientinnen und Patienten

DIE LINKE. NRW

An der Universitätsklinik Essen haben sich aktuell 96,9 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an einer Urabstimmung für einen unbefristeten Streik ausgesprochen. Auch an der Uniklinik in Düsseldorf wird der seit Wochen andauernde Streik fortgesetzt. Dazu erklärt Nina Eumann, stellvertretende Landessprecherin der NRW-Linken:

„Die Linke erneuert ihre Solidarität mit den Streikenden. Die Kampfbereitschaft der Belegschaft ist ungebrochen. Wir begrüßen, dass die Beschäftigten sich nicht einschüchtern und unter Druck setzen lassen und für mehr Personal und bessere Arbeitsbedingungen streiken.

Die Klinikvorstände spielen hingegen mit der Gesundheit der Patientinnen und Patienten. So sind an der Uniklinik in Essen aktuell die Hälfte der Operationssäle und sieben von 80 Stationen geschlossen. Über 1.800 Operationen sollen - Angaben der Klinik zufolge - bereits abgesagt worden sein. Das ist ungeheuerlich! Würden die Klinikvorstände sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung, aber auch der gegenüber ihrem Personal und den Patientinnen und Patienten stellen und Gesundheit nicht als Ware begreifen, müssten sie die berichtigten Forderungen des Personals endlich erfüllen. Dass die Verantwortlichen jedoch ihr ignorantes Verhalten der letzten Wochen weiter fortsetzen, ist ein Skandal erster Güte.“

Sylvia Gabelmann, Bundestagsabgeordnete der Linken aus NRW und Gesundheitsexpertin ihrer Fraktion ergänzt:

„Die Situation an den Kliniken in Essen und Düsseldorf steht exemplarisch für Defizite, die in allen bundesdeutschen Kliniken zu beobachten sind. Die Arbeitsbelastung für das Personal ist unerträglich. Das geht nicht nur auf Kosten der Kolleginnen und Kollegen, sondern auch auf Kosten der Patientinnen und Patienten. Die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) angekündigten Pläne, die der Entlastung des Pflegepersonals dienen sollen, sind bestenfalls ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Linke fordert eine verbindliche Personalbemessung in Kliniken und Pflegeeinrichtungen und damit eine deutliche Entlastung der Angestellten. Gesundheitsversorgung darf nicht der Profitgier von Klinikvorständen geopfert werden, sondern ist ein zu schützendes Allgemeingut. Warme Worte und Allgemeinplätze haben die Pflegekräfte zu genüge gehört. Es ist nun endlich an der Zeit zu handeln.“