Europäische Kommission als Handlanger der Finanzindustrie

MdEP Martin Schirdewan

Die Versicherungs- und Finanzindustrie benötigt wohl eine neue Anlagekuh, die sie durch Europa treiben und dann melken kann“, urteilt Martin Schirdewan, finanzpolitischer Sprecher der Linken im Europäischen Parlament. Das internationale Journalistennetzwerk Investigate Europe recherchierte, dass die Europäische Kommission in Absprache mit dem weltgrößten Finanzinvestor Blackrock das sogenannte Pan European Pension Product - kurz PEPP, erfunden hat.

Schirdewan weiter: „Die Europäische Kommission muss durch voll umfängliche Transparenz Stellung nehmen und Aufklärung leisten, wie so etwas passieren konnte. Nur so können sie von ihrem Ruf noch retten, was zu retten ist. Angeblich will die Europäische Kommission die Europäer vor Altersarmut schützen. In Wirklichkeit aber ist sie der Handlanger des größten und gefährlichsten Finanzmanagers der Welt, von Blackrock. DIE LINKE hat von vornherein PEPP abgelehnt und als Europa-Riester kritisiert. Wir haben darauf verwiesen, dass es an der Situation der von Altersarmut bedrohten rein gar nichts ändern wird. Die Veröffentlichungen bestätigen uns in unseren schlimmsten Befürchtungen.“

„Wir benötigen in Europa sichere Renten, die vor Armut schützen. Es ist ein ungeheuerlicher Skandal, dass der US-amerikanische Finanzinvestor Blackrock die europäische Rentenpolitik nicht nur beeinflusst, sondern wie sich nun herausstellt, bestimmt.“

„Aber eine sichere Rente erreichen wir nur durch das staatliche Umlagesystem, in das die Arbeitgeber wieder höhere Beiträge einzahlen müssen. Ebenso Beamte und Politiker. Denn außer den Investoren vom Megainvestor Blackrock nutzt PEPP niemandem. Im Gegenteil, Millionen von Menschen werden abgezockt und haben im Alter nicht genug, um über die Runden zu kommen.“