Bundeswehreinsätze in Mali beenden

MdB, Sevim Dagdelen

"Der Sahel wird immer mehr zu einem zweiten Afghanistankrieg der Bundeswehr, der bereits verloren ist. Selbst gemessen an den eigenen Ansprüchen kann der Bundeswehreinsatz in Mali nur als gescheitert bezeichnet werden“, erklärt Sevim Dagdelen, Obfrau der Fraktion DIE LINKE im Auswärtigen Ausschuss anlässlich ihrer Dienstreise mit der Bundesaußenministerin Baerbock nach Mali und Niger. Dagdelen weiter:

„Erstarkte Islamistische Terrorgruppen, von der EU ausgebildete Militäreinheiten, denen Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden und ein völliges Zerwürfnis Malis mit der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich, sind die Charakteristika des Einsatzes. Die Ausbildungsmission der EU und Teile der Bundeswehr jetzt nach Niger zu verlagern, wird die Probleme noch zuspitzen. Die europäischen ehemaligen Kolonialmächte werden wegen ihrer Wirtschaftsinteressen im Sahel und deren rücksichtsloser Durchsetzung immer mehr als Konfliktpartei und wenig hilfreich wahrgenommen. Die wirtschaftliche Hilfe, die diese Länder dringend bräuchten, ist man nicht willens zu leisten.

Zwei Milliarden Euro Einsatzkosten für die Bundeswehr in Mali sind genug. Der Militäreinsatz hat dem Land weder Sicherheit noch Stabilität gebracht. Der komplette Abzug der Bundeswehr aus Mali ist längst überfällig.“