DUOGYNON: Endlich Aufklärung schaffen und Opfer entschädigen!

MdB, Sylvia Gabelmann

„Heute Morgen wurde mir im Bundestag vor den Türen des Ausschusses für Gesundheit ein ganzer Karton voll Unterschriften von Menschen überreicht, die endlich Aufklärung und Entschädigung für die Opfer von Duogynon® fordern. Ich unterstütze diese Forderungen völlig und habe die Petition sofort an meine Kolleginnen Kerstin Kassner und Kersten Steinke vom Petitionsausschuss weitergereicht. Denn nach wie vor stellen sich sowohl der Pharmakonzern Bayer als auch die Bundesregierung taub“, erklärt Sylvia Gabelmann, Sprecherin für Arzneimittelpolitik und Patientenrechte der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag. Gabelmann weiter:

„Ich finde es ungeheuerlich, dass die durch Duogynon® Geschädigten, Kinder, Mütter und Familien, auch nach Jahrzehnten immer noch im Regen stehen gelassen werden. Vor allem in den 60er und 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts sind nach Einnahme dieses Hormonpräparates Kinder mit zum Teil schwersten Schädigungen zur Welt gekommen. Hinweise darauf, dass dieses von Schering vertriebene Präparat möglicherweise die Ursache der Missbildungen darstellte, gab es schon Ende der 50er Jahre. Doch die Gesundheitsbehörden unternahmen nichts und der Herstellerkonzern Schering mauerte.
 
Erst seit wenigen Jahren ist es auf Antrag möglich, im Landesarchiv Berlin Unterlagen aus dem Firmenarchiv der Fa. Schering einzusehen. Dieser Weg der Aufklärung muss erleichtert werden. Ich hoffe sehr, dass am Ende dieses anstrengenden Prozesses die Folgen von Duogynon® aufgeklärt werden und die Geschädigten und ihre Familien Entschädigungen erhalten. Dafür werde ich mich weiterhin einsetzen.
 
Bereits vor drei Jahren hat meine Fraktion eine Kleine Anfrage zu „Untersuchungen eines Zusammenhangs des Arzneimittels Duogynon® mit schweren Missbildungen und Erwägungen zu Schadensersatzregelungen“ gestellt, deren Beantwortung durch die Bundesregierung allerdings mehr als enttäuschend ausfiel. Darum begrüße ich es, dass endlich auch Abgeordnete von Grünen, SPD und CDU/CSU das Thema mit aufgreifen. Vielleicht gelingt es fraktionsübergreifend in dieser Wahlperiode, doch noch Recht für die Betroffenen herzustellen.“