RUHR.2010 GmbH und RVR vertun Chance - Kein Kulturpass im Kulturhauptstadtjahr für die Menschen im Revier

Mit Unverständnis hat die Fraktion DIE LINKE im Regionalverband Ruhr (RVR) in der heutigen Sitzung des Kulturausschusses des RVR eine erneute Stellungnahme der Ruhr2010 GmbH zur Kenntnis genommen, wonach es im Kulturhauptstadtjahr keinen Kulturpass für die Geringverdiener/innen und Menschen im Transferleistungs-Bezug geben wird. Stattdessen regeln die jeweiligen Städte und Häuser, in denen die Veranstaltungen stattfinden, ob und welche Preisermäßigungen es für den genannten Personenkreis gibt.

?Auch wenn mancher es nicht gerne hört: Das Ruhrgebiet ist noch lange keine ,Metropole?, die Kooperation ist unterentwickelt?, so Fraktionsvorsitzender Wolfgang Freye. ?Ein Kulturpass, der es einem Essener Hartz-IV-Berechtigten ermöglicht hätte, auch in Bochum eine Veranstaltung ermäßigt zu besuchen, wäre ein Schritt zum Zusammenrücken und zur Kooperation der Region gewesen. Ruhr2010-Geschäftsführer Oliver Scheytt hat in der heutigen Kulturausschusssitzung des RVR wieder nur Ausflüchte vorgetragen und auf einige kostenlose Veranstaltungen der Ruhr2010 GmbH verwiesen. Ein 48-Stunden-Ticket für Touristen ist möglich, ein einheitlicher Zugang zu den bestehenden Preisermäßigungen nicht ? da kann man nur sagen: Chance vertan!?

Das 48-Stunden-Ticket ist spezielles Fahr- und Veranstaltungsticket der RUHR.2010 GmbH für Besucher der Kulturhauptstadt. Für 48 ? können zwei Personen 48 Stunden lang den ÖPNV in ganz NRW benutzen. Darüber hinaus gibt es Rabatte für Veranstaltungen der RUHR.2010 GmbH.

Auch in dem unter Federführung des RVR erarbeiteten und im Mai vorgestellten Entwurf eines ?Masterplan Kultur? für das Ruhrgebiet fehlt der Aspekt der Teilhabe von Menschen mit kleinem Geldbeutel an der Kulturlandschaft des Reviers. Dabei könnte ein einheitlicher Zugang zu und später ein einheitliches System der Preisermäßigungen für Menschen mit niedrigen Einkommen auch hier gut ?untergebracht? werden. DIE LINKE wird sich in der weiteren Diskussion des Masterplans dafür einsetzen.

Den Aufschlag für einen Kulturpass hatte die Fraktion DIE LINKE im RVR bereits im Dezember 2008 gemacht. Auf ihre Initiative hin hatte die Verbandsversammlung einen Bericht der Ruhr.2010 GmbH zur Ist-Situation in den Städten angefordert.