Appell für den Fortbestand der Gedenkstätte Stalag 326 in Schloss Holte-Stukenbrock

DIE LINKE.NRW

Am 25. September 2023 hat eine Mehrheit um CDU und AfD im Gütersloher Kreistag die Finanzierung der Gedenkstätte Stalag 326 in Ostwestfalen abgelehnt. So droht der Anlage nun das Aus. Das Agieren der CDU stellt einen tiefgreifenden Widerspruch zu den Grundprinzipien politischer Fairness und Erinnerungsethik dar.

 

Auf dem Gelände der Gedenkstätte Stalag 326 in Schloss Holte-Stukenbrock, um die sich ein Förderverein mit einer Dauerausstellung in einer ehemaligen Arrestbaracke kümmert, waren im Zweiten Weltkrieg von 1941 bis 1945 über 300.000 Kriegsgefangene überwiegend aus der Sowjetunion als Zwangsarbeiter:innen untergebracht.

 

Jan Köstering, Sprecher für Antifaschismus im Vorstand von DIE LINKE. NRW, erklärt dazu:

„Während die letzten Zeitzeug:innen der Shoa sterben, müssen die ersten NS-Gedenkstätten schließen, weil Konservative gemeinsam mit der neuen Rechten deren Ausfinanzierung ablehnen. Die fehlende Brandmauer der CDU zur AfD wird auch in NRW von Tag zu Tag deutlicher.

Das Abstimmungsergebnis kann nur als Bankrotterklärung der CDU im Kampf gegen Rechts gewertet werden und sendet ein äußerst negatives Signal an die gesamte kommunale Familie in Ostwestfalen-Lippe (OWL) sowie alle anderen Interessierten. Die Verbrechen des Faschismus in Erinnerung zu rufen, ist ein wichtiger Beitrag für den Kampf gegen Rechts in der heutigen Zeit. Da die Zeitzeug:innen immer weniger werden, sind Orte des Erinnerns sowie kulturelle Beiträge der Erinnerungskultur in den Kommunen zu organisieren und zu erhalten.

Dennoch haben wir noch Hoffnung für dieses wichtige Erinnerungsprojekt. Wir erwarten, dass das Thema weiterhin auf der Tagesordnung bleibt. Daher appellieren wir erneut an alle Beteiligten: Geben Sie dieses wichtige Projekt nicht auf, helfen Sie dabei, die notwendige regionale Erinnerungskultur aufzubauen und zu bewahren!“